veranstaltungen_autoren_01

blitzzackt anfänglich, da /
allseits weisspur, schleudertraum /
und heiss splitteratmen, schlageilig /
geheimart erddichte

(Franz Josef Czernin)

Sophia de Mello Breyner

Sophia de Mello Breyner, geboren am 6.November 1919 in Porto, ist die Grande Dame der modernen portugiesischen Lyrik. Ihre elementaren Bedürfnisse sind Weite des Horizonts, Würde und Aufrichtigkeit. Ihre Sprache ist klar. Ihr Ton ist der „hohe Ton“ Hölderlins. Auch dessen Anspruch ist der ihre: Der Dichter hat nicht der Welt Ausdruck zu verleihen, er hat ihr etwas entgegen zu setzen. Vertraut ist Sophia mit der Kultur der alten Griechen. Deren Verbundenheit mit der Natur und dem Göttlichen will sie zurückgewinnen. Nahe ist sie aber auch denen, die für Freiheit und soziale Gerechtigkeit kämpfen. Für sie hat sie mutig ihre Stimme erhoben - an der Seite ihres Mannes (und Vaters ihrer fünf Kinder) Francisco de Sousa Tavares, der ein namhafter Kritiker der Salazar-Diktatur war. Als Lyrikerin ist Sophia international angesehen. In Portugal ist sie außerdem hoch geschätzt als Essayistin, als Übersetzerin (Dante, Shakespeare, Claudel) und als Autorin poetischer Erzählun-gen und Kinderbücher. 1964 erhielt sie den Großen Preis für Poesie des Portugiesischen Schriftstellerverbandes, 1977 den Prémio de Teixeira de Pascoaes und im Sommer 1999, kurz vor ihrem 80.Geburtstag, den höchsten portugiesischen Literaturpreis, den Prémio Camões.

11. November 1999 um 20:00 Uhr

beleza ética

Sophia de Mello Breyner - Prémio Camões 1999: Leben und Werk vorgestellt von Kristof Wachinger. Zweisprachige Lesung aus ihren Gedichten. Portugiesische Texte: Maria de Fátima Mesquita-Sternal und Michael Sternal.