Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„Jeden Tag entscheiden wir, ob wir die weiße Flagge der Kapitulation aus dem Fenster hängen oder den von kühnen Farben strotzenden Gobelin eines Gedichts“, so der große polnischsprachige Dichter Adam Zagajewski (geboren 1945 in Lemberg, Ukrainische SSR; gestorben 2021 in Krakau). Zeitlebens vertrat er – als Dichter und als Essayist – die Farbkraft des geschliffenen Denkens und Sprechens und den Wert dessen, was sich jenseits des Alltagsbanalen erschließt (in Träumen, Utopien oder Mystik), und er bewegte sich dabei wie die polnischen Symbolisten in einem internationalen Rahmen. Ein Jahr nach Zagajewskis Tod erinnern in Lesung und Gespräch an ihn und seine Bezugnahmen auf die polnische wie die deutsche Kulturtradition: sein Freund und langjähriger Verleger Michael Krüger, der junge polnische Dichter Tadeusz Dąbrowski, ein Bewunderer Zagajewskis, und Renate Schmidgall, die Übersetzerin Zagajewskis und Dabrowskis. Besonders wichtig war für Zagajewski immer seine Beziehung zur deutschen Kultur (zuletzt war er 2019 zum Jubiläum des Lyrik Kabinetts in München). Mateusz Werner, Redakteur der Zeitschrift Twórczość (Kreativität), die heuer eine ganze Nummer dem polnisch-deutschen Kulturaustausch widmet und jüngst ein Gedichte von Tadeusz Dąbrowski zu Zagajewski publizierte, wirft Schlaglichter auf das Thema aus polnischer Perspektive.
Die kleine Ewigkeit der Kunst
Ein Abend für
Adam Zagajewski
Mit Michael Krüger,
dem polnischen Dichter
Tadeusz Dąbrowski
und der Übersetzerin
Renate Schmidgall
Mit Grußworten von
Holger Pils
(Lyrik Kabinett)
Jo Lendle
(Hanser Verlag)
und
Mateusz Werner
(Zeitschrift Twórczość)
Veranstaltungsort:
Kunsthalle München
Theatinerstraße 8
80333 München
Tickets an der Abendkasse