Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„Poesie von seltener Kühnheit“ – so die Nobelpreisträgerin Louise Glück über Gedichte von Henri Cole, dessen Bedeutung durch eine lange Liste seiner Preise und Auszeichnungen dokumentiert wird. Coles jüngste Gedichtsammlung Blizzard (2020) ist nun, übersetzt von Henning Ahrens, bei der Edition Lyrik Kabinett bei Hanser erschienen. Friedhofskatze und Partyzelt, Schnecke, Fledermaus und Aasfresser, die Glorie der Schöpfung, Krankheit, Leid und Tod, Zivilisationskritik und inständige oder sogar „brutale Empathie“ (Cleveland Review of Books) – alles hat seinen Platz in dieser Poesie. Seine Verse, geschult an Kavafis und Bishop, sind gezeichnet von der heiteren Verzweiflung eines Zeitgenossen, der sich fragt, was das Wesen des Menschen noch ausmacht: ob er registriert, wie sich die Wochen recyceln, wie sich das Chaos von allein durchsortiert, oder ob er ein Foto entdeckt, auf dem Flüchtlinge das Fleisch eines toten Pferds verzehren. Cole, geboren 1956 als Sohn einer französischen Mutter und eines amerikanischen Vaters, wuchs in Virginia auf. Er lehrt und lebt in Boston. Mit ihm auf der Bühne: sein Lektor Piero Salabè, geboren 1970 in Rom, Dichter, Übersetzer, Lektor und Herausgeber. 2019 erschien Salabès Gedichtband Il bel niente (La nave di Teseo).
Blizzard
Henri Cole
präsentiert
seinen Band
in der
Edition
Lyrik Kabinett
(am. Englisch / deutsch)
Moderation
und Lesung
der deutschen Texte:
Piero Salabè
Amalienstr. 83a / Rückgebäude
80799 München
(Haltestelle U3/U6 Universität)
Eintritt: € 8 / € 6
Mitglieder unseres Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl