Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„Der Untertaucher“: Das ist in einem Heinrich Deterings neuem Gedichtband Untertauchen der Diplomat, Forschungsreisende und Maler Eugen Freiherr von Ransonnet. Der ließ sich um 1860 eine eigene Taucherglocke bauen, um aus dem Lärm der europäischen und amerikanischen Bürgerkriege abzutauchen in die Meeresstille. Zwischen den Fischen und Wasserpflanzen aber, die er im veränderten Licht beobachtet, blickt ihn auf seinem bekanntesten Gemälde unerwartet ein menschlicher Totenschädel an. Heinrich Deterings Gedichte folgen Ransonnets Weg – in die Natur, in Märchen und Mythen, in Historien, Legenden und Lügengeschichten. Im Licht lyrischer Formtraditionen und Sujets öffnen sich hier neue Blicke auf Konflikte unserer Gegenwart. Heinrich Detering lehrt Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Seit 2004 hat er im Wallstein Verlag fünf Gedichtbände veröffentlicht. Viele Jahre lang war er im Lyrik Kabinett Mitglied des Lyrischen Quartetts.
gestern Abend
gestern Abend
immer noch
die alten Pläne
und der Vorsatz
nicht mehr zu lügen
als unbedingt nötig
Heinrich Detering, aus: Untertauchen, Wallstein 2019, S. 91
Untertauchen
Heinrich Detering
stellt seinen neuen
Gedichtband vor
Moderation:
Holger Pils
Lyrik-Bibliothek
Amalienstraße 83a / Rückgebäude
80799 München
Mit freundlicher Unterstützung von Bayern liest e.V.
Eintritt: € 8 / erm. € 6
Mitglieder des Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl