Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Schon seit frühesten Phasen sowohl von Wissenschaft als auch von Poesie bedenken beide Pflanzen und Tiere. Doch erst in jüngerer Zeit werden die anthropologischen Vorannahmen dieser jahrtausendealten Sichtweisen hinterfragt – Tiere und sogar Pflanzen werden in neuer Weise in ihrer irreduziblen Fremdheit und Eigenständigkeit gedacht. Der Abend bringt aktuelle wissenschaftliche und poetische Sichtweisen auf Flora und Fauna zusammen. Susanne S. Renner, Lehrstuhlinhaberin für Systematische Botanik und Mykologie an der LMU sowie Direktorin der Botanischen Staatssammlung und des Botanischen Gartens München, erforscht die Evolution, die Biogeographie und die Systematik von Blütenpflanzen. Ulrike Draesner ist freie Schriftstellerin und Übersetzerin und erkundet in ihrem Werk immer wieder das Verhältnis von Natur und Sprache; dabei arbeitet sie nicht selten mit Fachvokabular aus Biologie, Botanik oder Geologie. Christian Metz studierte Biologie und Germanistik, habilitierte zum Thema Kitzel. Studien zur Kultur einer menschlichen Empfindung und veröffentlichte zuletzt eine Studie zur Gegenwartslyrik; zudem schreibt er regelmäßig als Literaturkritiker für die FAZ.
brach, my branch in the sky
das innere der hand: “palm”?
lächerlich
wenn du „handinneres“
sagsiehst
von je ohne
wedelnden baum. inneres
ohne bild – während die hände
der anderen sich bewegen: he palmed
me over calmed me
down called me
up
Ulrike Draesner, aus: Subsong. Gedichte. Luchterhand 2014, S. 219
Wissenschaft und Poesie:
Die Pflanzen
und Tiere
Susanne S. Renner
und
Ulrike Draesner
im Gespräch
Moderation:
Christian Metz
Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a
(U3/U6: Haltestelle Universität)
Teil der gemeinsamen
Reihe des Lyrik Kabinetts
und der Bayerischen
Akademie der Wissenschaften
Wissenschaft und Poesie
Eintritt: € 8 / erm. € 6
Mitglieder: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl