2888 Donauverse

Michèle Métail, geb. 1950 in Paris, studierte Germanistik und Sinologie. In ihrer Dissertation widmete sie sich klassischer chinesischer Lyrik und ist noch heute als Forscherin mit sinologischen Themen befasst. Zusammen mit Louis Roquin begründete sie den Verein „Les arts contigus“, der sich mit der Annäherung, Begegnung und Gegenüberstel-lung verschiedener künstlerischer Ausdrucksweisen – Bildhauerei, Literatur, Musik, Tanz, Performance und Installation – beschäftigt und der seit 1975 mehrere multimedia-Veranstaltungen in Frankreich ausgerichtet hat. 1975-1998 war sie Mitglied der Gruppe „Oulipo“. Michèle Métail lebt in Südfrankreich.
Seit 1973 werden viele ihrer Gedichte nicht schriftlich niederlegt, sondern nur in sog. Publications orales vorgestellt. Der schriftliche Text gilt dabei als Partitur, der Prozess der mündlichen Wiedergabe als kreative Endstufe des Schreibens. Diesen Werken liegt die Überzeugung zugrunde, dass „der Wurf des Wortes in den Raum die höchste Stufe des Schreibens darstellt“. Dass sie 1972 während ihres Germanistikstudiums in Wien auf das berüchtigte Wortungetüm 'Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän' stieß, wurde ihr zur Anregung für ihr Langgedicht 2888 Donauverse.

Herbert Wiesner, geb.1937, studierte Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte, war Dozent für Germanistik an der Universität, dann Literaturkritiker, Journalist und Autor literarischer Fernsehbeiträge. 1985-2003 Mitbegründer und Leiter des ersten deutschen „Literaturhauses“ in Berlin. Seit 1996 Beirat im deutschen PEN-Präsidium. Herbert Wiesner lebt in Berlin.