Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Es hapert was, man hat zu viel geraucht, huscht
hüstelnd in den garten, herbst bedarf der atmung
kaum, still wie ein bett ist dies, es schweigt
ein mund, bewegung nur von schnecken an dem strunk
wär hier ein stein man würde sitzen bleiben
in ewigkeit, vom becher zehrend der randvoll
zurückblieb als einst sommer fleisch und geist
dreistimmig sich in einem heisern chor entewigten -
Gerrit Kouwenaar. A.d. Niederländischen von Ard Posthuma
„Entewigen“
Für Gerrit Kouwenaar
Gib weg den machtlosen Wortschatz
von Dauer, mit dem wir schreibend streiten
gegen Zeit, nicht wissend, was wir tun. Heb doch
den toten Mann dort raus, streich Augenblick und
Episode durch, und gleich, und damals. Dauernd
rettet uns der Raum: Wolken entlang dem Grün,
die Berge weit weg, See rechts, ich hier, unter
den Sternen, im Gras, du dort, du dort.
Anna Enquist. A.d.Niederländischen von Gregor Seferens
Abschied und Rückkehr
Anna Enquist
und
Gerrit Kouwenaar
lesen aus ihren Gedichten.
(niederl./dtsch.)
Einführung: Jaap Grave
Literaturhaus, Bibliothek
Salvatorplatz 1
Ein gemeinsamer Abend von
textwerk und Lyrik Kabinett
zum Abschluß und im Rahmen des Übersetzer-Seminars zur niederländischen Literatur.
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei