Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
(...)
Warum weht in den Schluchten Wind,
Hebt auf das Blatt, bewegt den Staub,
Wenn Schiffe regungslos im Wasser
Erwarten sehnend seinen Hauch?
Warum fliegt frei und schwer der Adler
Vorbei am Turm, vom Berg herab
Auf einen Baumstumpf? Frag es ihn.
Warum liebt ihren schwarzen Mohren
Desdemona so zart und sacht,
Als liebt der Mond den Dunst der Nacht?
Weil Wind und Adler und das Herz
Der Jungfrau ein Gesetzt nicht haben.
So auch der Dichter: Aquilon
Ist er und bringt nur, was er will,
Dem Adler gleich, fliegt gleitend er
Und ohne jemanden zu fragen,
Wählt wie Desdemona er sich
Den Abgott seines Herzens selbst.
„Ägyptische Nächte“
Aleksandr S. Puškin
1799 - 1837
Peter Urban:
Wie Prosa in Lyrik übergeht...
Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.
(U 3 / U 6 Universität)
Im Anschluß an die Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats/Literatur
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei