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Als Gott noch an uns geglaubt hat

Hans Krieger, geb. 1933 in Frankfurt a. M., studierte Germanistik u. Romanistik in Frankfurt, München und Dijon und wandte sich nach einem Zwischenspiel als Tutor a. d. Universität München dem Journalismus zu. Er schrieb Theater- und Kunstkritiken, verfaßte sprach- und kulturkritische Essays und beackerte als langjähriger Mitarbeiter der „Zeit“ und mehrerer Rundfunkanstalten ideologiekritisch das Feld der Psychoanalyse und Psychiatrie. Gut drei Jahrzehnte lang leitete er das Feuilleton der „Bayerischen Staatszeitung“; daneben lehrte er Theaterkritik an der Univ. München und Spracharbeit an der Akademie der Bayerischen Presse. Für seine publizistische Arbeit wurde er 1997 mit dem Friedrich-Märker-Preis für Essayisten ausgezeichnet. Über seine Lyrik schrieb der Kritiker Alexander Altmann: „Gedichte, die im Pulsieren der Silben den Herzschlag der Wirklichkeit spürbar machen“.

Veröffentlichungen: Der Rechtschreib-Schwindel – Zwischenrufe zu einem absurden Reformtheater (1998/2000); Wortschritte – Über Kunst und Politik, über Gott und die Welt (2003); Gottverdauen – Ein Stimmengewirr (Gedichte, 1993); Im Schattenschwarz deines Haars – Tag und Nacht der Liebe (Gedichte, 1995); Blinzelbliche – Ein Frühjahr in Manhattan (Gedichte, Bilder v. Chr. Rieck-Sonntag, 2002); Liedschattig (CD mit Gedichten, Cellomusik v. Graham Waterhouse, 2000).

Gedichte sind Musik aus Worten. Vor der Bedeutung kommt der Wortklang, vor dem Wort der Rhythmus, vor dem Rhythmus eine leibhaft-emotionale Erregung. Der Klang trägt den Gedanken und ruft den Sinn hervor – nicht etwa umgekehrt. (Hans Krieger)


Friedrich Denk ist Deutschlehrer in Weilheim und Gründer der \"Weilheimer Hefte zur Literatur\" sowie der in Weilheim seit 1980 regelmäßig stattfindenden Dichterlesungen. 1996 veröffentlichte er auf der Frankf. Buchmesse die \"Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform\", mit der die bedeutendsten deutschspr. Autoren u. Germanisten gegen die geplante Reform protestierten.

 

Dem Urknall gelauscht

schon sind

Nanosekunden vergangen.


Aber milliardenalt

groß und erblindet

allum im Schwarzen

stehn Galaxien

starrend ihr Fernblick

weiß kein Gedicht und

keine Herzrhythmusstörung.


Doch das Katzenauge

sah uns schon lange voraus

und die Amsel

ahnt unser Lied.

Hans Krieger

„Als Gott noch an uns geglaubt hat“

Hans Krieger

liest aus seinen Gedichten.


Einführung: Friedrich Denk

 

Mittwoch­, den 30.07.2003
20:00 Uhr

Im Weißen Saal von St. Michael

(Maxburgstr.1)

Nach der Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.

Eintritt: €5,50 / €3,50
Mitglieder Lyrik Kabinett und Künstler des Jour Fixe: frei