Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Reinhold Aumaier, geb. 1953 in Linz, wuchs in Obermühl an der Donau auf und lebt seit 1970 mit Unterbrechungen als freischaffender Literat, Musiker & bildender Künstler in Wien. Er veröffentlichte in Zeitungen (SZ, FAZ, Wiener Zeitung) und Zeitschriften und schrieb Kompositionen für E-Bass und Stimme. Seinem graphischen Werk wurden zahlreiche Einzelausstellungen (u. a.) in Linz und Wien gewidmet.
Aumaiers geschliffener Sprachwitz, seine sinnenscharfe Beobachtung für Verwerfungen und Skurrilitäten, aber auch das poetische Potential der Alltagssprache schaffen sich eigene Ausdrucksformen, etwa Einwortgedichte oder das ‚Konglomerat’: Sprachverdichtung als ein Erkenntnis wie Vergnügen generierendes Potential. wIeNGREDIENZIEN enthält eine Sammlung von Text-Fundstücken, zusammengelesen aus Zeitungen, Telefonbüchern, Straßenschildern, Speisekarten und wirft ein amüsantes und entlarvendes Licht auf die Sprach-Welt von Wien.
Veröffentlichungen (in Auswahl): Briefe an Adalbert Stifter (1982); So gengan de Gang. Gedichte in Mühlviertler Mundart (1999); Liebesgedichte (1995); Auch Christen machen Heidenlärm. Göttliche Aphorismen (2000); Wechselbad Blues. Gedichte 1994-2002 (2002); Augenausfischerei. Konglomerat (2004); wIeNGREDIENZEN. StadtPoesie 1994-2005 (2006).
1999 erhielt Aumaier den Landeskulturpreis für Literatur des Landes Oberösterreich, 2005/06 das (Österreichische) Staatstipendium für Literatur.
David Körber, geb. 1984 in Wien; Studium der Jazzgitarre am ›Gustav Mahler Konservatorium‹ sowie der Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Seit 2002 Mitglied der Gruppe ‚Kaleidoskop’.
die mutter fädelt staub
der vater niest in d’zeitung
das kind macht wieder hautaufschaben
der opa rauft mit pfeife
die oma hört gern punschkonserv’
Reinhold Aumaier
Augenausfischerei
Reinhold Aumaier
liest aus seinen Texten.
Musik: David Körber (Gitarre)
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei