Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Oskar Ansull, geb. 1950 in Celle/Niedersachsen, absolvierte zunächst eine Buchhändlerlehre. Seit 1972 in (West-)Berlin u.a. Regieassistent am Schiller-Theater. Lehr- und Wanderjahre kreuz und quer durch Europa. Seit 1983 ist Ansull freier Autor, Lyriker, Herausgeber und entwarf mehr als 60 Leseprogramme und Rezitationen u.a. zu Klabund, Fritz Graßhoff, Arno Schmidt, Tucholsky, Karl Emil Franzos. Er dichtete Baudelaire, Ales Rasanau (Weissrußland) und Bekim Morina (Kosovo) im Deutschen nach. Sein erster Gedichtband (1984) trägt den Titel Disparates, weitere Bände: Entsicherte Zeit (1988), Mit Händen und Füßen (1997), zuletzt erschienen ZweiGeist. Karl Emil Franzos. Ein Lesebuch von O.A. (2004) und die 3. erw. Auflage eines Bändchens mit einem früheren Zyklus: Sieben Gedichte über Oma Möcker und mich.
‚Aus dem Zusammenhang geraten’, ‚fallen’, aber auch ‚aus dem Zusammenhang heraus agieren’. Beides: parat und disparat. Doch fast nie zusammenhanglos. So lässt sich knapp ein Prinzip benennen, das Oskar Ansull für sich und seine Arbeitsweise herausgefunden hat. Eine Grundbefindlichkeit, die darüber hinaus noch das ‚Aus-der-Tarnung-des-Zusammenhangs-Ziehen’ kennt und damit versucht, Zusammenhänge sichtbar zu machen. Und wie die Gedichte, die eigenen und die anderen, wie das Erfinden von Lesungen – wie das bei ihm zusammenhängt, das wird er aus dem Zusammenhang heraus darzustellen versuchen.
Wir sollen die Reise
nach Ithaka nicht übereilen, heißt es,
viel besser sei’s,
unterwegs reicher geworden,
sich Schätze auf Ithaka
nicht zu erhoffen.
Oskar Ansull, aus: Disparates
Aus dem Zusammenhang
Oskar Ansull
‚erfindet das Lesen’ –
für seine eigenen Gedichte und die anderer
ihm wichtiger Autoren.
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei