Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Das Lyrik Kabinett freut sich, erstmals Lyrik in baskischer Sprache zu Gehör bringen zu können:
Harkaitz Cano, geb. 1975 in Lasarte-Oria, studierte Jura und arbeitet heute als freier Schriftsteller und Journalist. Er veröffentlichte bislang zwei Lyrikbände (1994 und 2001), mehrere Sammlungen von Kurzgeschichten, zwei Romane (1996, 1999) und ein Tagebuch, das in New York spielt (2000). Er lebt im Baskenland und arbeitet als Radio- und Fernsehautor. Als Träger des Baskischen Literaturpreises Premio Euskadi de Literatura (2005) gehört er zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen baskischen Lyrik.
Juan Kruz Igerabide Sarasol, geb. 1956 in Aduna, studierte Philologie und unterrichtet an der Baskischen Universität. Einer seiner besonderen Forschungsschwerpunkte ist Lyrik für Kinder. Er selbst verfasste zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche und gilt als der heute wichtigste Autor von Kinderliteratur in baskischer Sprache. Er adaptierte die Odyssee für Kinder und übersetzte ins Baskische u. a. Apuleius’ Goldenen Esel. Für Erwachsene erschienen von ihm vier Gedichtbände, zwei Bücher mit Aphorismen sowie ein Roman. Auch Igerabide wurde schon 1999 mit dem Premio Euskadi ausgezeichnet.
Ibon Zubiaur, geb. 1971 in Getxo, studierte Psychologie und Klavier und promovierte 2001 mit einer Arbeit über die Lyrik Cernudas. 2002-2008 unterrichtete er Literatur an der Universität Tübingen und veröffentlichte zahlreiche Essays sowie Übersetzungen, u.a. von Yeats, Wieland, Stifter und Rilke ins Baskische. Seit 2008 leitet der gebürtige Baske das Instituto Cervantes in München.
Horst Weich, geb. 1956, studierte in München Germanistik und Romanistik. 1987 mit einer Untersuchung zum komischen Roman promoviert und 1994 habilitiert, lehrt er seit 1995 als Professor für Romanische Philologie an der LMU.
12 SARDINZAHAR LEHENBAILEHEN KONTSUMITUAK IZATEKO
Poema liburu on batek izan behar luke
arrain kutxa bat bezalakoa.
Fosforo eta kaltzio iturri elikagarri freskoa.
Edo izu-laborriz harengandik ihesi
ateratzeko sentipena
sortzen duen deskarga
arrain usteldu, ikatzezko arrainburu,
hortz eta begi zorrotzena.
Bietarik bat.
Eta halakoa behar luke,
poema liburu on bat bezalakoa
gure bizitzak.
Harkaitz Cano,
aus: Norbait dabil sute-eskaileran (2001),
Übers. von der Lyrik-AG am Institut für Romanische Philologie der LMU
12 ALTE SARDINEN
ZUM SOFORTIGEN VERZEHR
Ein guter Gedichtband muss
wie eine Fischkonserve sein.
Reich an Phosphor und Kalzium, nahrhaft und frisch.
Oder beißender Gestank,
der uns in wilder Panik
davonstürzen lässt,
eine Konserve mit verfaultem Fisch und eingetrockneten
vorstehenden Zähnen und Augen. [Köpfen,
Eins von beiden.
Und so, wie ein guter Gedichtband,
müsste auch sein
unser Leben.
Baskische Lyrik – Poesia vasca
Harkaitz Cano
und
Juan Kruz Igerabide
lesen aus ihren Gedichten (baskisch/deutsch).
Moderation: Horst Weich
Dienstag, den 20. Oktober 2009 um 19.30 Uhr
Instituto Cervantes, Kultursaal
Alfons-Goppel-Str. 7 (ehem. Marstallplatz)
Eintritt: € 5 / € 4 Tel: 29 07 18 13
Lyrikgespräch
mit
Harkaitz Cano
und
Juan Kruz Igerabide
Moderation: Horst Weich
Einführung: Ibon Zubiaur
Lyrikbibliothek, Amalienstrasse 83a
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Eine Zusammenarbeit des Instituto Cervantes München, des Lyrik Kabinetts und der LMU München
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Stadt München
freier Eintritt