Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Kaum zu glauben! – Dada ist 100 Jahre alt und noch immer jung: Die Kinder können’s brabbeln, die Slawen meinen damit ein sinnfälliges „Jaja“, für die Franzosen ist es ein „Steckenpferd“, und viele Schriftsteller von heute sind auch noch ganz und gar dada. Deutschlandweit für das allgemeine Bewusstsein geboren im Zürcher „Cabaret Voltaire“ 1916, mit künstlerischen Hebammen wie Hugo Ball, Emmy Hennings, Hans Arp, Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara, sprang Dada als Funke nach Berlin (u.a. Raoul Hausmann, Johannes Baader, George Grosz) und Paris (u.a. André Breton, Philippe Soupault, Louis Aragon). Doch schon vor Dada gab es ein wenig Dada. In München versuchte man sich in Unsinnspoesie (u.a. Joachim Ringelnatz, Erich Mühsam), „Poesie ohne Sinn“ nannte das später der Dadaist Hans Arp, und Karl Valentin schrieb Gedichte, die Lautgedichten ähneln. Zudem wirkten Ball und Hennings vor Kriegsbeginn hier, Verbindungen bestanden zur Gruppe „Blauer Reiter“. Die Auftaktveranstaltung bietet einen Überblick mit Bildern und Originaldokumenten. Andreas Trojan präsentiert das Gesamtprojekt, mit Bernhard Rusch unterhält er sich über ‚Prädada‘ in München, Stefan Wilkening liest ausgewählte Texte. Und der Münchner Künstler Elwood stellt neue Dadaisten-Porträts aus.
Als weitere Termine von „Gä weida dada“ im Lyrik Kabinett sind geplant:
Mittwoch, 22. Juni 2016:
Dada simultan. Mit Urs Allemann, Michael Braun und Norbert Lange
Dienstag, 5. Juli 2016:
Dada today. Mit Christian Steinbacher, Franz Josef Czernin, Dagmara Kraus, Nikolai Vogel, Christian Uetz
Mittwoch, 14. September 2016:
Dada return. Abschluss mit Michael Lentz und Valeri Scherstjanoi
Dada dahoam
Eröffnungsveranstaltung
zur Reihe
„Gä weida dada“:
100 Jahre Dada – in München
Mit
Andreas Trojan
und Bernhard Rusch
Rezitationen: Stefan Wilkening
Eine Initiative des
Münchner Literaturarchivs Monacensia
und des Lyrik Kabinetts
in Kooperation mit dem
Stadtarchiv München
und dem Valentin-Karlstadt-Musäum
Münchner Stadtarchiv, Rotunde
Winzererstr. 68 (Straßenbahn 27, 12; Bus 53, 59,154); Zugang auch über Schleißheimer Str. 105
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München
Eintritt frei; Anmeldung bitte unter: stadtarchiv@muenchen.de