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Dante als Vergil-Leser

Vergil ist Dantes Führer durchs Inferno und Purgatorio. Aber an diesem Abend wollen wir nicht Vergils symbolische Rolle in der Commedia betrachten, sondern konkret in sein eigenes Werk ‚einsteigen‘ mit beispielhaften Passagen: der Ersten Ekloge, einem Abschnitt aus den Georgica und drei Episoden aus der Aeneis, darunter der Abstieg in den Hades (6. Buch). Nicht nur die Konstruktion des Vergilschen Gesamtwerkes, sondern auch seine Verskunst soll exemplarisch nachvollzogen werden – d. h. wir wollen Vergil lesen, wie Dante ihn gelesen hat. (Texte werden gestellt.)

 

Karl Neuwirth, geb. 1943 in Karlsbad / Böhmen, Studium der Allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft, Aufbaustudium in Jerusalem mit Schwerpunkt Hebraistik und Arabistik (1967-70).

Freier Mitarbeiter des Lyrik Kabinetts.

 

Tityre, tu patulae recubans sub tegmine fagi

Tityrus, du ruhst gut unterm breitausladenden Dache der Buche,

Silvestrem tenui musam meditaris avena.

Eine wäldlerische Weise übst du sinnend mit zarter Flöte.

Nos patriae finis et dulcia linguimus arva

Wir aber, der Heimat Grenzen und ihre süßen Äcker verlassen wir,

Nos patriam fugimus: tu Tityre lentus in umbra

Wir, aus der Heimat müssen wir fliehn: du Tityrus, lässig im Schatten,

Formosam resonare doces Amaryllida silvas.

Die Schöne widerzuhallen lehrst du, die Amaryllis, die Wälder.

Vergil (15.10.70 - 21.9.19 vor Christi): Hirtenlieder. Anfang der Ersten Ekloge

Dante als Vergil-Leser

(Lesung mit ausführlichen Erläuterungen)

 

Eine Veranstaltung im Rahmen der ‚Lectura Dantis‘ 2001/2002

unter Leitung von Pia-Elisabeth Leuschner

 

Abendleitung:

Karl Neuwirth

 

Mittwoch­, den 17.04.2002
20:00 Uhr

Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.

(U 3 / U 6 Universität)

Im Anschluß laden wir ein zu einem Glas Wein.