Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Im „Literarischen Quartett“ wurde die Lyrik allenfalls neben anderem bedacht. Nun ruft das Lyrik Kabinett eine neue Reihe ins Leben, um Gedichte – als Ergänzung unserer Lesungen und der „Münchner Reden zur Poesie“ – auch theoretisch noch auf eine andere Weise in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen. Dreimal im Jahr werden drei Kritiker – Heinrich Detering, Harald Hartung, Kristina Maidt-Zinke – und ein Lyriker, diesmal Nico Bleutge, miteinander über neu erschienene Gedichtbände diskutieren. In einem eigenen Teil der Debatte soll ein wichtiger Lyrikband der Vergangenheit einer neuen und gegebenenfalls kritischen Lektüre unterzogen werden – eine Art ‚Haltbarkeitstest‘ auf dieses Werk. Im gemeinsamen Lesen und im Gespräch, im Reden über die Gedichte setzen wir an, um zu zeigen: Die Poesie ist lebendig und gesellig.
mein rechter, rechter Platz
ist leer, ich wünsch mir alle Freunde her
ich wünsch mir, dass ich keinen verlier
ich wünsch mir, dass keiner nach Haus
muss, wenn das Fest noch nicht aus ist.
ich wünsch mir kein Dickicht mehr
in uns hinein, nur noch um uns herum.
ich wünsch mir den Wind in die Äste
die Spiele im Schatten, die rauschenden Feste
bis sich die stoffblaue Nacht um uns legt
und uns wie Kinder nach Hause heimträgt.
Ulrike Almut Sandig,
aus: „Dickicht. Gedichte“ (Schöffling & Co. 2011)
Das lyrische Quartett
Mit
Heinrich Detering,
Harald Hartung,
Kristina Maidt-Zinke
und als Gast
Nico Bleutge.
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei