Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Zum achten Mal wird sich die Runde des Lyrischen Quartetts (www.daslyrischequartett.de) wieder über Poesie-Neuerscheinungen Köpfe und Zungen heiß reden und das Oeuvre eines früheren Dichters einem ‚Haltbarkeitstest‘ unterziehen. Das Publikum darf sich auf einen weiteren ebenso kenntnisreichen wie amüsanten und leidenschaftsgeprägten Argument-Abtausch der eloquenten Diskutanten freuen!
Gast der Runde ist diesmal Albert von Schirnding (geb. 1935). Er ist als Literaturkritiker, Herausgeber und Kommentator (von Lessing, Th. Mann u.v.a.) hervorgetreten, zudem durch Deutungen von Werken der griechischen Antike und nicht zuletzt durch eigene Lyrik, Prosa und Essayistik. 2005 legte er eine erweiterte Fassung von Ludwig Reiners Der ewige Brunnen (1955) vor. Seit 2004 ist er Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Das nächste Lyrische Quartett findet am Mittwoch, den 19. Juni 2013, statt.
Variation auf »Abendlied« von Matthias Claudius
Der Mond ist aufgegangen.
Ich, zwischen Hoff- und Hangen,
rühr an den Himmel nicht.
Was Jagen oder Yoga?
Ich zieh die Tintentoga
des Abends vor mein Angesicht.
Die Sterne rücken dichter,
nachtschaffenes Gelichter,
wie's in die Wette äfft –
So will ich sing- und gleißen
und Narr vor allen heißen,
eh mir der Herr die Zunge refft.
[…]
Herr, laß mich dein Reich scheuen!
Wer salzt mir dort den Maien?
Wer sämt die Freuden an?
Wer rückt mein Luderbette
an vorgewärmte Stätte,
da ich in Frieden scheitern kann?
[…]
Peter Rühmkorf,
aus: Der Kuss der Erkenntnis. Gedichte.
Herausgegeben von Dirk von Petersdorff
(Reclam 2011), S. 65f.
Das Lyrische Quartett
mit
Heinrich Detering
Harald Hartung
Kristina Maidt-Zinke
und als Gast
Albert von Schirnding
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
In Zusammenarbeit mit der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei