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Der Frühling und der Tod

Jan Palach, geb. am 11. August 1948 in der mittelböhmischen Stadt Mìlník, erlebte als Student den Prager Frühling und seine Niederschlagung durch die Streitkräfte des Warschauer Pakts im August 1968. Er nahm an den Protesten teil, die sich gleichermaßen gegen die Okkupationsmächte und die nachgiebige Haltung der tschechoslowakischen Regierung richteten. Als Hilfeschrei und symbolischen Protestakt wählte er den Freitod: Am 16. Januar 1969 übergoß sich Palach mit Benzin und zündete sich auf dem Prager Wenzelsplatz an. In einem Abschiedsschreiben bezeichnete er sich als ersten Freiwilligen, der die Menschen in seinem Land als „Fackel“ aufrütteln wolle. Drei Tage später, am 19. Januar 1969, starb er in einem Prager Krankenhaus. Sein Begräbnis wurde zu einer erschütternden politischen Demonstration. Auch wenn er nicht der einzige war, der auf diese Art seinen Protest bekundete, so wurde er doch zu einer international gewürdigten Symbolfigur des gewaltfreien Widerstands gegen militärische und ideologische Gewalt.
Präsentiert werden an diesem Abend ausgewählte Texte über die Ereignisse in der Tschechoslowakei von 1968 und Jan Palachs Tod: Augenzeugenberichte, Flugblatt-Texte, Gedichte, Prosa, Tagebuchnotizen, Aufrufe, Pressemeldungen, Protokolle, u. a. von Matija Beækoviæ, Heinrich Böll, Pavel Kohout, Vojtech Mihálik, Allan Levy, Johanna von Herzogenberg, Miroslav Holub, Anastáz Opasek, Adam Puslojiæ, Jaroslav Seifert und Kazimierz Wierzyñsky. Begleitet wird die Lesung von einer Power-Point-Präsentation mit 80 Bildern.

Die Lesenden Peter Becher (*1952), Jozo Džambo (*1949), Anna Knechtel (*1959) und Wolfgang Schwarz (*1968) sind Mitarbeiter des Adalbert Stifter Vereins in München.

„Meine Tat hat ihren Zweck erfüllt, aber lasst es niemand anderen tun … Laßt die Lebenden ihre Anstrengungen im Kampf machen. Ich sage auf Wiedersehen. Vielleicht sehen wir uns wieder.“

(Worte Jan Palachs kurz vor seinem Tod)

Der Frühling und der Tod

Ein Abend für
Jan Palach (1948-1969)

Es lesen: Peter Becher, Jozo Džambo,
Anna Knechtel, Wolfgang Schwarz


Text- und Bildauswahl: Jozo Džambo

Montag­, den 19.01.2009
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett und Adalbert Stifter Verein: freier Eintritt