Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Herbert Asmodi, geb.1923 in Heilbronn, gest. 3. März 2007 in München. Nach Krieg und Gefangenschaft Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg. Seit 1952 lebt Asmodi als freier Schriftsteller in München. Begonnen hat er als Bühnenautor – bereits für sein erstes Stück Jenseits vom Paradies erhielt er 1954 den Gerhart-Hauptmann-Preis. Marianne Kesting hat ihn den elegantesten und bösesten Komödiendichter des deutschen Nachkriegstheaters genannt. Um 1970 wandte er sich dem Fernsehen zu. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte er mit dem dreiteiligen Fernsehfilm „Die Frau in Weiß“ und dem Mehrteiler „Der rote Schal“ nach einer Romanvorlage von Wilkie Collins.
Von einer ganz anderen Seite zeigte sich Asmodi in seinen beiden Gedichtbänden Jokers Gala und Jokers Farewell (Piper 1975 und 1976; 1981 in einem Band bei Klett-Cotta). - Es gibt in „Jokers Farewell“ einige Gedichte, die zu den treffendsten, schönsten, bedeutendsten dieser Jahre zu zählen sind, so Toni Meissner damals in der AZ. – Später wandte sich Asmodi der Prosa zu, es entstanden Erzählungen und ein Roman. Sein Libretto Die Geschichte von dem kleinen blauen Bergsee und dem Adler wurde von Wilfried Hiller vertont und als Taschenoper Nr.1 vom Bayerischen Rundfunk als Beitrag zum Weltkindertag 1996 zum ersten Mal gesendet.
Herbert Asmodi wurde mit dem Tukan-Preis, dem Bayerischen Verdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seit 1972 ist er Mitglied des PEN. Am 30. März feiert er seinen 80. Geburtstag.
Was gut ist, wird, wenn es in die Jahre kommt, immer noch besser.
Herbert Asmodi
Toni Meissner, geb.1929 in Worms; Publizist und Essayist. Studium in Mainz u. München: Literatur, Zeitungswissenschaft u. Psychologie. (Chef) Redakteur bei versch. Zeitschriften. Seit 1969 freier Autor mit Akzent auf histor. u. wissenschftl. Themen für Presse, Funk und Fernsehen.
Armin Berger, geb. 1965, Sprecher und Schauspieler, Ausbildung bei Inge Langen, 1992-97 Engagement an diversen Bühnen, ab 1998 freiberuflich; unterhält seit 02 ein coachingbüro, das ein Training von Körperarbeit u. Kommunikation anbietet.
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Warum in die Ferne schweifen?
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Dem Mutigsten winkt
Ein Gelber Stern.
Herbert Asmodi
„Der Joker“
Herbert Asmodi
stellt seine Gedichte vor.
Einführung und Moderation: Toni Meissner
Rezitation: Armin Berger
Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.
(U 3 / U 6 Universität)
Nach der Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats/Literatur
Eintritt: €5,50 / €3,50
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei