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Die Blüte des nackten Körpers

Die ersten Liebesgedichte der Literaturgeschichte begegnen uns im ägyptischen Theben – heute Luxor – um 1300 v. Chr. Bislang fast völlig unbekannt, zeigen sie sich in erstaunlicher Modernität: was den Ausdruck des subjektiven Gefühlslebens, freizügiger Erotik und weiblicher Emanzipation betrifft. Davon ausgehend spannt Raoul Schrott einen Bogen über Sappho, Catull und Properz zu den Troubadours, den arabischen Dichtern und dem italienischen Erfinder der Liebessonette bis in unsere Zeit. Raoul Schrott liest die Originalsprache sowie seine Übersetzungen und verbindet diese Auswahl aus vier Jahrtausenden mit eigenen Gedichten und Kommentaren.

Raoul Schrott, geb. 1964 in Landeck, 1996 habilitiert an der Universität Innsbruck. Herausgeber wichtiger Anthologien mit Werken früher Lyrik – u.a. Die Erfindung der Poesie (1997) – Autor von Gedichten, Romanen, Dramen, Essays, Reiseprosa und Übersetzungen bzw. Nachdichtungen (u.a. des Gilgamesch-Epos und der Ilias). Gedichtbände: Hotels (1995); Tropen. Über das Erhabene (1998); Weissbuch (2004); Die Blüte des nackten Körpers. Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten. - Auszeichnungen (Auswahl): 1995 Leonce-und-Lena-Preis; 1999 Peter-Huchel-Preis; 2004 Joseph-Breitbach-Preis. Seit 2002 Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

(er)

ins bett werd ich mich legen zu hause
und einfach so tun als wäre ich krank –
merken die nachbarn wie es mir geht
und bringen sie ihre tochter dann mit
wird sie die ärzte an meinem lager blamieren:
denn allein sie kann sagen woran ich leide.


Gedicht aus Ägypten (zwischen 1300 und 1250 v. Chr.),
übersetzt von Raoul Schrott

Die Blüte des nackten Körpers

Raoul Schrott
liest Liebesgedichte aus vier Jahrtausenden in seiner Übertragung.

Mittwoch­, den 03.11.2010
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei