Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Mit Love and Theft (2001) beginnt Bob Dylans Spätwerk: Die Songs deuten nun die Gegenwart als apokalyptischen Totentanz und brachten ihm u.a. den Vorwurf des Plagiats ein. Was aber als Inspirationsmangel eines alternden Künstlers erscheinen könnte, bildet, wie der Dylan-Experte Heinrich Detering zeigt, das Kernstück einer zeitgenössischen, ungeheuer produktiven Poetik. Bei Dylan hat Ovid den Blues! Mit literarischem Einfühlungsvermögen und detektivischer Beobachtungsenergie führt Detering ins Zentrum von Dylans Kunst und öffnet – am Abend vor Dylans 75. Geburtstag – den Blick für die erstaunlichen schöpferischen Möglichkeiten nicht nur von Songpoesie, sondern von Poesie generell im 21. Jahrhundert. Heinrich Detering, geb. 1959, ist Lyriker, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Seine langjährige Beschäftigung mit Bob Dylan fand ihren Niederschlag in der Monographie Bob Dylan (Stuttgart 2009). Das vorliegende Buch entstand u.a. während seines Stipendienaufenthaltes in München dank der Carl Friedrich von Siemens Stiftung.
Workingman's Blues #2
[…]
Now the place is ringed with countless foes
Some of them may be deaf and dumb
No man, no woman knows
The hour that sorrow will come
In the dark I hear the night birds call
I can hear a lover's breath
I sleep in the kitchen with my feet in the hall
Sleep is like a temporary death
[...]
Bob Dylan,
wie in: Heinrich Detering, Die Stimmen aus der Unterwelt: Bob Dylans Mysterienspiele (C.H. Beck 2016), S. 57.
Die Stimmen aus der Unterwelt
Bob Dylans Mysterienspiele
Von und mit Heinrich Detering
Moderation: Cornelia Zetzsche
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
In Kooperation mit dem Verlag C.H. Beck
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei
Abendkasse, freie Platzwahl