Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Urs Allemann, geboren 1948 in Schlieren bei Zürich, lebt in
Bettingen bei Basel und ist seit 1986 Feuilletonredakteur der
Basler Zeitung. An Prosa veröffentlichte er: Öz & Kco.
Sieben fernmündliche Delirien (Zürich 1990); Babyficker. Erzählung (Wien 1992);
Der alte Mann und die Bank. Ein Fünfmonatsgequassel (Wien 1993).
Sein erster Gedichtband Fuzzhase erschien 1988 bei Ammann in Zürich,
sein letzter nun in diesem Jahr bei Urs Engeler Editor: Holder die Polder.
Oden, Elegien, Andere.
"Die Oden Allemanns scheinen auf den ersten Blick jede Form des Erhabenen zu parodieren und zu persiflieren.
Bei genauer Lektüre jedoch kehrt es, vielfach gebrochen, segmentiert, in den Oden-Texten zurück:
als Sinn, als (Liebes-) Geschichte, als Sprachphantasie, im (fast durchgehenden) Duktus des Anredens.
Es läßt sich sogar behaupten, das verschüttete Erhabene gehöre zu den schönsten Geheimnissen
dieser neuen, überraschenden Oden-Dichtung." (Heinz Schafroth in manuskripte).
Jörg Drews, geb. 1938 in Berlin und seit 1973 Professor für Literaturkritik/Literatur des
20. Jahrh. in Bielefeld, ist Herausgeber des Bargfelder Bote. Materialien zum Werk Arno
Schmidts und der Schriften Johann Gottfried Seumes sowie Mithg. der Reihe Frühe Texte der
Moderne.Er publiziert regelmäßig in der SZ sowie in literaturwiss. Fachzeitschriften.
Publikationen u.a.: (1995) Das bleibt. Deutsche Gedichte 1945-1965. Zuletzt (1999) Sichtung
und Klarheit. Kritische Streifzüge durch die Goethe-Ausgaben und die Goethe-Literatur der letzten fünfzehn Jahre.
39 / Alkäisch die zehnte
Den Kopf verloren aber die Zunge noch
allein im Blauen immer bis zittrig sie
und rosa in das rosa Ohr sich
rollt das sich aus ihr herausgesprochen
und Körper keiner aber das Auge noch
von nirgendwo zu schauen das Leere da
der Rahmen schön zerbrochen aber
immer im Bild sich konzentrisch Tränen
Urs Allemann
Aus: Holder die Polder. Oden, Elegien, Andere.
„Eine kleine Geschichte der Ode“
Urs Allemann
liest eigene Oden aus seinem neuen Gedichtband
und bringt zusammen mit
Jörg Drews
auch Oden seiner Vorgänger zur Sprache.
Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.
(U 3 / U 6 Universität)
In Zusammenarbeit mit der Autorenbuchhandlung.
Eintritt: DM 12,- / DM 8,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei