Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Peter Ruzicka wurde 1948 in Düsseldorf geboren und erhielt am Hamburger Konservatorium eine instrumentale und theoretische Ausbildung (Klavier, Oboe, Kompositionstheorie). Nach dem Abitur schloß sich ein Studium von Rechts- und Musikwissenschaften in München, Hamburg und Berlin an. Von 1979-87 wirkte er als Intendant des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin, von 1988-97 als Intendant der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. 1996 übernahm er als Nachfolger Hans Werner Henzes die künstlerische Leitung der Münchner Biennale. Seit 1990 ist er Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 1999 wurde er als Nachfolger August Everdings Präsident der Bayerischen Theaterakademie und Leiter des Prinzregententheaters – ein Amt, das er nun vorzeitig abgegeben hat, um die Nachfolge von Gérard Mortier als Künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele anzutreten. – Ruzicka ist freischaffender Komponist, Dirigent, Musikschriftsteller und Herausgeber. Zu den Vorbildern der 60er Jahre zählen Henze, Ligeti und Stockhausen, ab den 70ern, auch unter dem Einfluß Adornos, Mahler und Webern. Paul Celan , dessen „Todesfuge“ er in den Jahren der Studentenbewegung vertonte, zählt zu seinen geistigen Leitfiguren bis heute – seine Auseinandersetzung mit dessen Lyrik zieht sich durch Ruzickas ganzes bisheriges Werk – seine Oper „Celan“ wird am 25.März 2001 an der Staatsoper Dresden uraufgeführt.
Nike Wagner, geboren 1945 in Überlingen am Bodensee als drittes Kind des Richard-Wagner-Enkels Wieland und der Choreographin Gertrud Wagner; aufgewachsen mit ihren Geschwistern Iris, Wolf-Siegfried und Daphne im Haus Wahnfried in Bayreuth. Musik-, Theater- und Literaturwissenschaftlerin (Studium in Berlin, München und den USA), 1973 Promotion über Karl Kraus. 1984-86 Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg. Neben wissenschaftlicher Mitarbeit an Kulturprogrammen auch kontinuierlich eigene Publikationen: Zuletzt die Geschichte ihrer Familie „Wagner Theater“, ein Buch, das einigen Staub aufwirbelte. Kandidatin für die zukünftige Leitung der Bayreuther Festspiele.
NACH DEM LICHTVERZICHT:
der vom Botengang helle,
hallende Tag.
Die blühselige Botschaft,
schriller und schriller,
findet zum blutenden Ohr.
Paul Celan, aus dem Zyklus „Eingedunkelt“ von 1968.
„Eingedunkelt“
Meine Lieblingsgedichte VIII
Peter Ruzicka
liest Gedichte, die ihm wichtig sind.
Einführung: Nike Wagner
IBZ - Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft, Amalienstr. 38
(U 3 / U 6 Universität)
Mit freundlicher Unterstützung
des Kulturreferats/Literatur
Im Anschluß an die Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei