Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Dicesette anni à già rivolto il cielo
poi che´ mprima arsi, et già mai non mi spensi;
ma quando aven ch´al mio stato ripensi,
sento nel mezzo de le fiamme un gielo.
Der Himmel drehte sich schon siebzehn Mal,
seit mir entbrannten alle meine Sinne,
doch bin ich plötzlich meines Zustands inne,
faßt´s mich wie Eis in meines Feuers Qual.
Wahr ist der Spruch, eher wechselt Haut und Haar
als unser Streben; wenn die Sinne schweigen,
dreht sich noch immer unsrer Lüste Reigen,
des schweren Schleiers schlimme Schattenschar.
Weh, wann erscheint mir noch des Tages Licht,
wo ich, bedenkend, wie die Jahre schwanden,
dem Feuer und der langen Qual entrönne?
Kommt je der Tag, wo frei von meinen Banden
ich unverhüllt dies süße Angesicht
mit neu erweckten Augen mir gewönne?
Vedrò mai il dì che pur quant´io vorrei
quel´aria dolce del bel viso adorno
piaccia a quest´occhi, et quanto si convene?
Francesco Petrarca
Gedichte an Laura
Karlheinz Stierle
führt ein in Leben und Werk,
stellt seine Übersetzungen vor (italien./dtsch.)
und nimmt Stellung zu Übersetzungsfragen.
Einführung: Gerhard Regn
Institut für Italienische Philologie München
Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.
(U 3 / U 6 Universität)
Im Anschluß an die Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.
Ein gemeinsamer Abend von Lyrik Kabinett und dem Institut für Italienische Philologie.
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei