Friedrich Ani und Armin Kratzert

Friedrich Ani, geb. 1959 in Kochel als Sohn eines Syrers und einer Schlesierin; er absolvierte seinen Zivildienst in einem Heim für schwer erziehbare Jungen und war 1981-89 als Polizeireporter und Hörfunkautor tätig. 1992 erhielt er ein Drehbuch-Stipendium an der Hochschule für Film und Fernsehen München. Seit Mitte der 90er Jahre schreibt Ani Romane – und erlangte Bekanntheit vor allem durch seine Kriminalromane – sowie Theaterstücke, Jugend- und Drehbücher. Mitschnitt stellt erstmalig seine Lyrik in einer umfangreichen Sammlung vor: Gedichte von einem, der sich nicht nur von Rilke, sondern auch von Bob Dylan beeinflussen lässt, der nicht nur Bücher, sondern auch die nächtliche Großstadt kennt und für den Gedichte von der Gegenwart und in deren Sprache sprechen müssen.

Armin Kratzert, geb. 1957 in Augsburg, studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der LMU. Er arbeitet als Fernsehredakteur im BR und gehört zu den Initiatoren der Kultursendung Capriccio. 2008 kuratierte er die Ausstellung Kafkas Welt für das Literaturhaus München. Er schreibt Gedichte, Theaterstücke und Romane. Propaganda enthält seine Huldigungen an eine begehrte Frau: in sinnlich-barocken Gedichten erkundet er ihren Körper – vom „köstlichen lilienmund“ bis zu den „samtkissen“ der Kniekehlen. Selbst verborgene Stellen besingt er mit heißer Zunge. Dabei entsteht eine gefährliche Mischung aus Lust und Zorn.