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Griechische Lyrik der Gegenwart II

Dimitra Christodolu wurde 1953 in Athen geboren, wo sie heute als Gymnasiallehrerin lebt. Sie studierte Jura und Neugriechische Philologie. Seit 1974 erschienen mehrere Gedichtbände: Die Pferde des Wundertäters (1974), Igesso (1979), Das Gebet des Gotteslästerers (1991), Die Zypresse der Arbeitsamen (1995). Ihre Gedichte wurden ins Englische, Französische und Spanische übersetzt.

Katerina Angelaki-Rook, geb. 1939 in Athen, studierte Fremdsprachen u. Literaturwiss. an den Universitäten von Athen, Nizza u. Genf. Sie lebt abwechselnd in Athen und auf Ägina. Sie hielt Vorlesungen an versch. Universitäten über Neuere Griechische Literatur (bes. Kasantzakis) und übersetzte ins Griechische u. a. D. Thomas, S. Beckett und E. Albee. Zahlreiche Gedichtbände - zuletzt erschienen ihre gesammelten Gedichte in drei Bänden. 1962 wurde sie mit dem Lyrik-Preis der Stadt Genf und 1985 mit dem Griechischen Staatspreis für Dichtung ausgezeichnet.

Charis Vlavianos, 1957 in Rom geboren, lebt und arbeitet in Athen. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der University of Bristol und Politische Wissenschaften in Oxford. Übersetzte ins Griechische u. a. W. Whitman, J. Ashbery und E. Pound; Herausgeber der Zeitschrift Piissi (Dichtung). Seit 1983 erschienen von ihm mehrere Gedichtbände: Die Sehnsucht nach dem Himmel (1991), Der andere Ort (1994), Der Engel der Geschichte (1999).

Dadi Sideri-Speck, geb. in Thessaloniki, lebt seit 1958 in München als Altphilologin, Autorin u. Übersetzerin. Sie gab zwei Anthologien moderner griech. Lyrik bei Romiosini heraus: 1993 und ich, die nur wollte, ich sowie 1999 Unter dem Gewicht der Wörter. 1995 ausgezeichnet mit dem Übersetzerstipendium der Stadt München.
Eleni Torossi, Kuratorin dieses Griechenland-Schwerpunktes; geb. 1947 in Athen, lebt seit 1968 in München; Journalistin, Autorin und Übersetzerin, arbeitet seit 1972 für den Bayer.Rundfunk. Sie veröffentlichte Hörspiele sowie Kindergeschichten u. Beiträge in zahlreichen Anthologien – 1996 erhielt sie den Literaturförderpreis der Stadt München.

 

Ihr Toter
 

 

Es gibt noch Liebe

An diesem Tisch;

Das zeigen die einfachen Gesten

Die festen Blicke

Die Art wie der eine dem anderen das Glas füllt.
 

 

Es gibt etwas Aufrichtiges

In dem Wunsch, in dem Drang

Alles zu sagen

Jetzt wo sie wieder zusammen sind

So nahe.
 

 

So nahe.

Jeder gefangen in der Rolle, die ihm gegeben,

bemüht sich

so überzeugend er nur kann

seinen eigenen Toten zu beweinen.
 

 

Wie in einer Familie.

 

Charis Vlavianos. Aus: Adieu, Nefeli, Athen 1996
Aus dem Griechischen von Dadi Sideri-Speck

„Griechische Lyrik der Gegenwart II“

Dimitra Christodoulou

Katerina Angelaki-Rook

Charis Vlavianos

lesen aus ihren Gedichten.
(griech./dtsch.)


 
Die dtsch.Texte lesen: P.-E. Leuschner, J. G. Blum
Gitarre: Jorgos Lambrinakos
 
Vorstellung des Griechenlandheftes der Literaturzeitschrift Metaphorá.

 

Freitag­, den 28.09.2001
20:00 Uhr

Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei