Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Jehuda Amichai wurde 1924 in Würzburg geboren. 1935 kommt er mit seinen Eltern nach Palästina aus, wo er später den Namen “Amichai“ (Mein Volk lebt) annimmt.
Nach dem Schulabschluß meldete sich der 18jährige zur “Jewish Brigade“ und leistet Kriegsdienst in Ägypten. Nach dem 2. Weltkrieg wird er Mitglied der jüdischen Untergrundarmee und kämpft 1948 im ersten israelisch-arabischen Krieg. Er studierte an der Hebräischen Universität in Jerusalem, an der er dann später als Hochschullehrer für Hebräische Literatur auch unterrichtet. Seit 1937 lebt er in Jerusalem, einer Stadt, die in seinen Gedichten immer wieder kehrt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Amichai ist einer der profiliertesten Vertreter der ersten Generation, die nach der Staatsgründung publizierte. Mit ihm gewann die moderne israelische Umgangssprache Eingang in die Dichtung. Gerade die Verbindung von beiläufigem Gesprächston und Wendungen aus der uralten biblischen und mittelalterlichen Tradition macht Amichai sowohl für religiöse wie säkulare israelische Leser so faszinierend.
Als poetische wie moralische Autorität innerhalb und außerhalb Israels geachtet, geliebt und verehrt, errang seine Lyrik Weltruhm und wird heute in mehr als dreißig Sprachen übersetzt.
Gedichtbände in dtsch. Sprache: Wie schön sind Deine Zelte, Jakob (1988), Auch eine Faust war einmal eine offene Hand (1994), aus dem Hebräischen von Alisa Stadler - Zeit (1998), Jerusalem-Gedichte (2000), aus dem Hebräischen von Lydia und Paulus Böhmer.
Peter Hamm, geb. 1937 in München, lebt als freier Schriftsteller (Lyrik, Essays, literaturkritische Arbeiten, Filmdrehbücher, Fernsehporträts) und Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk in Tutzing.
“Auch eine Faust war einmal
eine offene Hand“
Jehuda Amichai
liest aus seinen Gedichten.
(hebräisch/deutsch)
Podiumsgespräch mit Peter Hamm
Literaturhaus, Forum
Salvatorplatz 1
Lesung im Rahmen der 9.Internationalen
Frühjahrsbuchwoche “Literatur aus Israel“.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Literaturhaus und dem Kulturreferat.
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei