Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
José Oliver wurde 1961 in dem kleinen Städtchen Hausach im Schwarzwald geboren, wo er aufwuchs, das Gymnasium besuchte und auch heute noch lebt. Seine Eltern waren ein Jahr vor seiner Geburt aus der südspanischen Hafenstadt Malaga nach Hausach gekommen, um in einer Strohfabrik zu arbeiten und ein neues Leben zu beginnen. Der Großvater war noch Kapitän gewesen. Auf dem Gymnasium lernte der junge Oliver zum allemannisch-badischen Dialekt seiner Umwelt die deutsche Schriftschprache; an der spanischen Schule, die er zusätzlich besuchte (in Hausach gab es eine beträchtliche andalusische Kolonie) lernte er zum andalusischen Dialekt des Elternhauses auch die spanische Hochsprache. Damit gewann er den Zugang zur spanischen Literatur, insbesondere zu den für ihn schnell wichtigen Lyrikern, Lorca, Alberti, Jiménz u.a. Er studierte in Freiburg im Breisgau Romanistik, Germanistik und Philosophie und lebte lebte nach seinem Studium dank zweier Literaturstipendien in Stuttgart und Berlin. er hat in planmäßigen Reisen spanische Städte kennengelernt, auf der Suche nach dem kulturellen Erbe seiner Eltern, aber mehr noch die größten Städte Lateinamerikas, vor allem aber Lima in Peru, wo er lange lebte und mit Straßenkindern gearbeitet hat,seit 1990 in regelmäßigen Abständen und oft monatelang , - Oliver steht, wie er selbst betont, nicht zwischen zwei Kulturen, sondern inmitten der beiden: Und aus diesem doppelten Erbteil speist sich seine Kunst. er versteht Lyrik als Dialog zwischen Musik, Sprache und Gesang; Zusammenarbeit mit Bildhauern und Tänzern. Veröffentlichungen von Lyrik, Kurzprosa, kulturpolitischen Aufsätzen und Essayas in Anthologien und Zeitschriften des In- und Auslands. - 1997 erhielt er den Adalbert-von Chamisso-Preis der Bayrischen Akademie der schönen Künste, die Laudatio hielt Harald Weinrich.
Selbstständige Publikationen: Auf-Bruch, 1987; Heimatt und andere Fossile Träume, 1989; Vater unser in Lima, 1991; Weil ich dieses Land liebe, 1991; Gastling, 1993; Austernfischer, marinero, vogelfrau. 1997; Duende., Eine Ballade in drei Versionen, 1997;fernlautmetz, Herbst 2000 bei Shurkamp.
Duende,
Ich ruf dich November
In diesen Breitengraden Einsamkeit
Und gleichzeitig zauber gegen Kälte
Duende,
Te nombro Noviembre
En esta latitud de soledad
Y al mismo tiempo Magia contra el frio
Duende,
Ich heiß de November zum Gschlächt
On dem gottverlossene Loche Norde
Un glichzittig Zeiche gege s Friere
José Oliver, aus: ´Duende. Eine Ballade in drei Versionen´
„fernlautmetz"
José Oliver
liest seine Gedichte.
Monacensia, Maria-Theresia-Str.23
(Bus 53 Stuckvilla oder Tram 18 Holbeinstr.)
Lesung im Rahmen der 11.Internationalen
Frühjahrsbuchwoche „Weltstädte - Stadtwelten".
In Zusammenarbeit mit der Monacensia
und dem Kulturreferat.
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei