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Juninovember

Juninovember wählte die Dichterin Sarah Kirsch als Titel ihres Prosabandes, den sie bis kurz vor ihrem Tod am 5. Mai 2013 aus ihrem handschriftlichen Tagebuch schuf und der jetzt als erster Band aus dem Nachlass erschienen ist. Moritz Kirsch liest aus dieser poetischen Prosa, die Sarah Kirschs Weltsicht auf Natur, politisches Geschehen, Schriftstelleralltag und fröhliche Einsamkeit erschließt. Verena Nolte spricht mit Moritz Kirsch, der in den Tagebüchern mal als Max, Moses, Maurice oder blauer Mauricius gegenwärtig ist, über seine Zeit mit Sarah Kirsch.

Moritz Kirsch, geboren 1969 in Berlin als Sohn von Sarah Kirsch und Karl Mickel, übersiedelte 1977 mit der Mutter nach West-Berlin. Seit 1983 lebten sie in Dithmarschen/Schleswig-Holstein. Studium der Nordistik, Friesistik und Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft (M.A.) in Kiel. Er arbeitet als Übersetzer, Herausgeber und freiberuflicher Lektor.

Verena Nolte Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin für Literatur- und Kunstprojekte in München, lebte von 1986-1989 in Dithmarschen, wo sie Sarah Kirsch und ihren Sohn kennenlernte.

2. Novembrius 2002, Samstach

Wahnsinnswolkenlandschaften in allen Blaus und Graus und Schwarztönen, und violett und weiß und am Nachmittag auch rosa und gölb. Und Drosselschwärme in den blattlosen Pappeln. Ostwind in großen Höhen, die Wolken rattern vorüber während die Bäume hier unten fast bewegungslos sind. Null Grad. Abends mit Maurice alles über den Fliegenden Holländer gesehen, in welchen Logbüchern er vermerkt ist etc.

Sarah Kirsch,
aus: Juninovember, DVA 2014, S. 51

Juninovember

Ein Abend für
Sarah Kirsch
(1935-2013)


Mit Moritz Kirsch und Verena Nolte

Grußwort: Thomas Rathnow (DVA)

Mittwoch­, den 07.05.2014
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83a / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei