Lust auf Lyrik IV

Mit »Lust auf Lyrik« wurde ein Modellprojekt ins Leben gerufen, das Schülerinnen und Schülern einen Zugang zur Dichtung jenseits des Lehrplans eröffnen will: eine von Lyrikern betreute Werkstatt, in der sich die Jugendlichen spielerisch mit dem poetischen Gebrauch von Sprache auseinandersetzen. Dabei rücken sie den Gedichten – vom lyrischen Klassiker bis zum Spoken-Word-Poeten – auf etwas andere Art zu Leibe: etwa durch lustvolle Demontage und Neuschöpfung, Inszenierung oder mediale Bearbeitung. Und sie loten die Möglichkeiten ihres eigenen Schreibens aus, um die Lyrik auch als Ausgangspunkt kennenzulernen für eine experimentierende Auseinandersetzung mit subjektiver und sozialer Wirklichkeit. Dabei gewinnt das Projekt sein spezifisches Profil aus der Tatsache, daß es nicht in den Leistungsrahmen der Schule eingebettet ist und gerade deshalb bewährte Ansätze der Schulpraxis ergänzen, neu perspektivieren und auf seine ‚indirekte Weise’ vertiefen kann.

Karin Fellner und Gerald Fiebig, die beide seit Jahren Lyrik schreiben und veröffentlichen, haben acht Doppelstunden der Leistungskurse Deutsch (13. Klasse) von Barbara Hille und Rosemarie Tetzloff am Münchner Ludwigsgymnasium gestaltet; die Ergebnisse werden an diesem Abend im Lyrik Kabinett von den Schülerinnen und Schülern präsentiert.

“Lust auf Lyrik IV“ knüpft an die Pionierarbeit von Andrea Heuser und Axel Sanjosé an, die das Projekt bereits drei Jahre lang erprobt haben; die Verbindung zu den Gymnasien wurde dabei durch Franziska Müller-Härlin (Kontaktstelle Gymnasien der Ludwig-Maximilians Universität München) ermöglicht, von der auch die erste Anregung zu dem Projekt ausging.