Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Ob als Strafarbeit, als Was-will-mir-der-Dichter-damit-sagen-Frage oder als obligatorisches Muttertagsgeschenk – die ersten Begegnungen mit Lyrik sind häufig mehr mit Frust als mit Lust verbunden und daher für viele oft auch die letzten. Mit „Lust auf Lyrik“ wurde vor fünf Jahren erfolgreich ein Modellprojekt ins Leben gerufen, das einen spielerischen Zugang zur Dichtung jenseits von Lehrplan und Bewertungszwang eröffnen soll: eine von LyrikerInnen betreute Werkstatt, in der die Schülerinnen und Schüler sich mit dem poetischen Gebrauch von Sprache möglichst unbefangen auseinandersetzen können. Dabei geht es nicht um einen der üblichen Creative-Writing-Kurse, sondern um eine Annäherung an Lyrik, in der das eigene Schreiben neben Rezitation, Inszenierung, Übersetzung und medialer Bearbeitung grundsätzlich als Vorgang der aktiven Aneignung poetischer Prinzipien sowie der Auseinandersetzung mit sozialer Wirklichkeit und mit subjektiver Erfahrung verstanden wird.
Die Lyriker Andrea Heuser und Àxel Sanjosé haben diese siebte Staffel des „Lust auf Lyrik“-Projekts zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 des Münchner Adolf-Weber-Gymnasiums (Deutschlehrerin: Sabine Schwiese-Liebl) gestaltet; die Ergebnisse werden an diesem Abend im Lyrik Kabinett vorgestellt.
Der Außenseiter
Ein Baum im Schneereich
alles weiß. Nur der Baum nicht
er ist dunkelbraun
Zwiegespräch
Wir haben Winter
Wo ist die Sonne bloß hin?
Hier steht ein Mülleimer
Korruption
Eine Mülltonne
hilft die Welt zu retten und
Schmutz zu verstecken
(Beiträge von Schüler/inne/n
zum Thema „Haiku“)
Gedichte an Schulen
Lust auf Lyrik VII
Schüler und Schülerinnen (K 12)
des Adolf-Weber-Gymnasiums
entdecken neue Wege zur Dichtung
Projektleitung: Andrea Heuser und Àxel Sanjosé
Deutschlehrerin: Sabine Schwiese-Liebl
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
In Zusammenarbeit mit dem Adolf-Weber-Gymnasium.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Eintritt: frei