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Münchner Rede zur Poesie XII

„Ich bin kein Lyriker,” – so Péter Esterházy in seiner Münchner Rede zur Poesie – „ich bin ein Prosaiker (falls es dieses Wort gibt). Trotzdem ist für mich alles eine Frage der Form. […] Das ist die Eigenschaft des Dichters, des Lyrikers, nicht des ’Prosamenschen’. Dementsprechend sitze ich zwischen allen Stühlen. Darüber möchte ich sprechen: über die Stühle, das Sitzen und das Zwischen.“

Péter Esterházy, geb. 1950 in Budapest, ist einer der bedeutendsten ungarischen Autoren der Gegenwart. In seinem Opus Magnum Harmonia Caelestis (deutsche Übersetzung erschienen 2001) entwirft er anhand seiner weitverzweigten Magnatenfamilie – und in einem Erzählmosaik aus verschiedensten Gattungen – einen Blick auf die Geschichte Ungarns und Europas. Auszeichnungen (u.a.): 1999 Österreichischer Staatspreis; 2001 Ungarischer Literaturpreis; 2001 Sándor-Márai-Preis; 2004 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Rede wird an dem Abend gedruckt zu erwerben sein; als Reihe können die Reden beim Lyrik Kabinett abonniert werden.

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Mittwoch. – Es ist wirklich so, wenn ich irgendwo das Wort Dichter höre oder lese, laufe ich zu dir, mein kleines Tagebuch: Der Dichter korrigiert Gott, zitiert Danilo Kiš Saint Paul Roux, schreibt Viktória Radics in ihrem schönen, reichen, satten Buch über Danilo Kiš.

Und bei Danilo Kiš fand ich heute das Folgende: Bei meinem ersten Zusammentreffen mit der Poesie […] entdeckte ich ihr Wesen: Sie handelt immer von dem, der sie gerade liest oder hört.
[…]

Péter Esterházy

Münchner Rede zur Poesie XII

Péter Esterházy
„Über die Stühle, das Sitzen und das Zwischen.
Das G.-Tagebuch“

Moderation: Frieder von Ammon

Mittwoch­, den 07.11.2012
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei