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Münchner Reden zur Poesie XI

Was beschäftigte Gottfried Benn an sechs von sieben Wochentagen und war für W.H. Auden eine Sucht, die dem Konsum von Tabak oder Alkohol gleichkam? Welche Leidenschaft – neben der Lyrik selbst – verbindet beide Dichter mit Pablo Neruda, mit Bertolt Brecht und Helmut Heißenbüttel? Die Antwort, kurz gefasst, lautet: Der Kriminalroman. Der Vortrag, ausgehend von einer erstaunlichen und alle poetologischen Differenzen überschreitenden Leidenschaft, bewegt sich von den historischen Wurzeln über Exkurse zum Rätselgedicht hin zum eigentlichen Thema, zum Rätsel des Gedichts selbst – und zu der entscheidenden Frage: Was macht diesen erstaunlichen Raum aus, der das Gedicht ist, und wie wäre er zu betreten? Was erschwert, was erleichtert uns diesen Besuch, nach dem nichts mehr so ist wie zuvor?

Jan Wagner, geb. 1971 in Hamburg, studierte Anglistik in Hamburg und Dublin Lyriker, Essayist und Übersetzer u.a. von Ch. Simic, J. Tate, S. Armitage und M. Sweeney. Auszeichnungen (u.a.): Hölderlin- und Kranichsteiner Literaturpreis (2011). Zuletzt erschien von ihm der Gedichtband Australien und das Essay-Buch Die Sandale des Propheten (2011).

teebeutel

I

nur in sackleinen
gehüllt. kleiner eremit
in seiner höhle.

II

nichts als ein faden
führt nach oben. wir geben
ihm fünf minuten.


Jan Wagner,
aus: Achtzehn Pasteten (Berlin Verlag 2007)

Münchner Reden zur Poesie XI

Jan Wagner
„Der verschlossene Raum“

Moderation: Frieder von Ammon

Mittwoch­, den 28.03.2012
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei