Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
In ihrer Rede spürt Ulrike Draesner der Poesie nach, und zwar mit einer „Geste des Suchens“, die „Segmente, Kreise, Ordnungen überspringt“ und damit auch über die Methoden der Philosophie, Hermeneutik oder Literaturgeschichte hinausführt: „Um ihr zu folgen, werden wir das Große Höhlengrau und Vladimir Nabokovs Wolf kennenlernen sowie mehrere Tankstellen besuchen, an denen ich unter andrem verrate, woran man einen wirklichen Vers erkennt und warum Poesie sich nicht gut verkauft.“ In der reichen Themenpalette der Rede wird wie nebenbei auch eine neue Textgattung entwickelt – die definition to go: „Mitnehmdefinitionen sind Wegzehrung. Bitte einstecken, ausprobieren. Provisorisches Wissen, gedacht zu lockerem, freiem Gebrauch.“ Von Ulrike Draesner, geboren 1962 in München, erschienen – neben einem Sonettkranz – bisher fünf Lyrikbände, außerdem Romane, zuletzt Sieben Sprünge vom Rand der Welt (2014), sowie Erzählungen, Essays sowie Übersetzungen (Shakespeare, H.D., G. Stein, Ch. Simmons u.a.). Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt dem Roswitha- (2013) und dem Joachim Ringelnatz-Preis (2014).
Nashorn spricht: bin schwer, roh nicht
stampf über Sterne hin, Panzertier
doch träum ich vorn im Horn von dir
fließt du daraus als Sonnenlicht
Ulrike Draesner<\i>
Münchner Reden zur Poesie XIV
Ulrike Draesner:
„Die fünfte Dimension“
Moderation: Frieder von Ammon
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Mit freundlicher Unterstützung der
Eleonora-Schamberger-Stiftung
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei