Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
In den europäischen Kulturen herrscht Einigkeit zumindest darüber, dass die Literatur – und die Poesie in besonderer Weise – Menschen über politische, geistige und andere Grenzen hinweg zueinander führen kann. Wie gelingt dies der zeitgenössischen Dichtung in den europäischen Sprachräumen? Mit welchen Ausdrucksformen? Wie kann sich Lyrik noch behaupten in den Mechanismen des Literaturbetriebs der jeweiligen Länder? Welche Ansatzpunkte zu einem Dialog über nationale Grenzen lassen sich finden?
Der „Nachsommer der Dichter“, eine Initiative verschiedener Ländervertretungen in München und der Stiftung Lyrik Kabinett, will für diese Fragen ein neues Forum schaffen. Einmal im Jahr werden LyrikerInnen aus verschiedenen Ländern Europas zu Lesung, Gespräch und Austausch – zu einer Spätsommernacht der Lyrik – gebeten. Die Namen der Dichter finden Sie nebenstehend. Zudem werden Vertreter verschiedener Verlage zu ihrer Wahrnehmung der internationalen Lyrik befragt: in diesem Jahr Piero Salabé (Carl Hanser Verlag, München), Roland Hoffmann (litteraturverlag roland hoffmann) sowie Carolin Dabrowski (Schöffling Verlag, Frankfurt a. M.).
Eine Zusammenarbeit des Institut Français de Munich, des Instituto Italiano di Cultura, des Schweizerischen General-konsulats, des Schweizer Vereins München, der Stiftung pro helvetia, des Honorargeneralkonsulats von Luxemburg und der Stiftung Lyrik Kabinett.
Einbürgerung
Auf dieses Jahr
Auf diesen Monat
Auf diesen Tag
Auf diese Minute
haben er und ich jahrelang gewartet.
Ich unterschreibe mit meinem Namen,
er hebt das Blatt auf, und
wir verlassen den Raum, zu dem ich nicht mehr gehöre.
Gino Chiellino,
aus: Landschaft aus Menschen und Tagen (Hanser, 2010).
Eine Spätsommernacht der Lyrik
Nachsommer der Dichter
Es lesen:
Antonella Anedda, Gino Chiellino
Michèle Métail, Jean Portante,
Claudio Pozzani und Christian Uetz.
Moderation: Christian Döring
Musikalische Intermezzi: Stephanie Lottermoser Trio
Schweizer Haus, Leopoldstr. 33
Zu einem Empfang am Ende des Abends lädt freundlicherweise Feinkost Farnetani ein.
Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten bis zum Fr. 10.09. beim Schweizerischen Generalkonsulat: Tel. 28 66 20 23 oder per Mail: ulrike.sempf@eda.admin.ch