Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Sylvia Geist, Aurum
Es liegt
auf den straßen heißt es an den ufern
die flüsse sammeln kinder es schreiend in ihren sieben
wenn sie nach flachen kieseln suchen der große wurf
gelingt keinem von ihnen nur wenige wissen das
wenige wissen daß eine streunende katze mehr davon
in ihren augen hat und sie darum verbirgt
schon ihre ahnen am nil verbargen sie weise
götter den schlaf der könige so unbewegt bewachend wie
das spiel der straßenkinder blind für täuschung frei von
fieber
(Aus: Sylvia Geist, Nichteuklidische Reise, Berlin 1998)
Ulrike Draesner, falkisches, völk-
die helix gewölbt, archaische gesten
(die uns verlassenden tiere) – genomt
zu euphemistischen fallen als
schwaden des „echten“ vor rastlose
augen gehängt, willst sehen? gekauert in
unsre enzyme, unlotbar, gründe,
einsam wie der macker am glas,
male ritzend ins mark der blinden
flecken der chips? schlüsselblumen etwa wie
-beine ragen gern in teiche taumelnder
nähe zurück ich zoch mir ´nen...
versuch einloggender landung am
genetischen see, diploides bildpooln im
ewigen anlangsee dieser staunende
zustand: golgi tartarisch gehißt
die plasmatischen regalien im
beuteregal: G-C/A-T spielen pneuma
und spross grüßen den general am rand
wölbt sich gallertartige spulung –
mentalasbest, endlich neu die armee
falkisch verklebt wie geklont ihr habachtlich
die daraus wie ranken vergeblich greifen
den die gene-a-logischen arme
(Ulrike Draessner, unveröffentlicht)
Natur als Metapher
Ulrike Draesner
und
Sylvia Geist
Lesung und Gespräch
Lyrik-Bibliothek, Schellingstr.3/Rgb.
Im Rahmen der 12. Internationalen Frühjahrsbuchwoche 2001
Science & Fiction