Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Oswald Egger, geboren 1963 in Tscherms, aufgewachsen in Lana/Südtirol; 1992 Promotion an der Universität Wien mit einer Poetik des Hermetischen. 1986-1995 Veranstalter der von ihm mitinitiierten »Kulturtage Lana«; 1988-1998 Herausgeber der Zeitschrift Der Prokurist und der edition per procura. Seit 2005 Koordinator für Literatur der Museumsinsel Hombroich, seit 2003 Herausgeber der Schriften- und Vortragsreihe Das böhmische Dorf. Oswald Egger lebt auf der ehemaligen NATO-Raketenstation Hombroich bei Neuss und in Wien. –
Neben Lesungen und Performances mit Aufführungscharakter macht Egger auch Ausstellungen und Künstlerbücher und hält aus dem Stegreif freie Reden.
Auszeichnungen u.a.: 2000 Brentano-Preis; 2006 Christian-Wagner-Preis; 2007 Peter-Huchel-Preis. - Das Werk Eggers, so die Jury in ihrer Begründung, zeichne sich aus durch einzigartige sprachschöpferische Kraft. Der preisgekrönte Band sei eine magische Sprachwanderung durch vegetative Welten. Durch unablässiges Flechten an den Sprach- und Naturstoffen entstünden vielschichtige, flimmernde, poetisch interferierende Texte.
Veröffentlichungen (Auswahl): Die Erde der Rede (1993); Herde der Rede (1999). Der Rede Dreh. Poemanderm Schlaf (1999); Nichts, das ist (2001). -broich, Homotopien eines Gedichts (2003). Prosa, Proserpina, Prosa (2005). nihilum album, Lieder und Gedichte + CD (2007).
Ulrich van Loyen, geb. 1978 in Dresden, Studium in München und Rom, lebt als Literaturwissenschaftler in München. Er ist Mitherausgeber der Bände Unveralteter Sinn (TUMULT 28, Philo) und Gesichtermoden (TUMULT 31, Alpheus/ Merve). Im Mai dieses Jahres erschien in der Parasitenpresse seine Erzählung Das Schandmal. Derzeit schreibt er eine Biographie des Lyrikers und Ethnologen Franz Baermann Steiner.
Gespinnste
Sommerfädchen
von luftschiffenden
Spinnchen.
Gemmen-
metier, und
ungeschmeide
Goldschot-Strotzen.
Nicksch-
Spitz-
Schnitt-
Gras-Tschuppen.
Der dicht
mit Bäumen
bewachsene
Lärchengrathügel.
Die ewig
Lid-blinden Esel
mit scharlachroten
Klaff-Wunden.
Oswald Egger;
aus: nihilum album Lieder & Gedichte (2007)
nihilum album
Oswald Egger
liest aus seinem neuen Band.
Einführung: Ulrich van Loyen
Amalienstr. 83 a
(U 3 / U 6: Haltestelle Universität).
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei