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Occasionalmente altro

Domenico (Nico) Naldini wurde 1929 im friulanischen Casarsa geboren. Seine Mutter war die Schwester der Mutter Pier Paolo Pasolinis. Rastlos neugierig hat er auf verschiedenen Gebieten gearbeitet, im Journalismus und Verlagswesen, für das Kino und als Schriftsteller.

Durch Pasolini bzw. durch die von ihm gegründete Accademiuta di lenga furlana (kleine Akademie des Friulanischen) wurde 1948 Naldinis erster Gedichtband veröffentlicht: Lyrik im friulanischen Dialekt. Seither hat Naldini kontinuierlich Lyrik verfasst und publiziert (im Friulanischen, Venezianischen und Italienischen; zuletzt: Aymen Aymen, 2005). Andere seiner Bücher gelten etwa G. Commisso, G. Leopardi oder F. De Pisis. Seit den 1980er Jahren kam eine Herausgebertätigkeit für Gedichte und Briefe Pasolinis hinzu (1980: Poesie e pagine ritrovate; 1986-1988: Le Lettere). 1984 erschien von ihm Nei campi del Friuli über Pasolinis Jugend in Casarsa, 1989 eine Biographie Pasolini, una vita und 2000 Mio cugino Pasolini. Naldini lebt in Triest und Tunis.

Er wird zunächst aus Pasolinis frühen Dialektgedichten lesen und von dessen Zeit in Casarsa erzählen. Im Anschluß daran stellt er eigene (neuere) Gedichte vor.

„[Naldinis] Dichtung hat eine Frische, in der alles wie aus einer Ballettmusik fließt, auf halben Wege zwischen Darstel-lung und Beschwörung, vibrierender Emotion und Stillstellung.“ (Dante Maffia)

Maja Pflug übersetzt seit 20 Jahren aus dem Italienischen u.a. C. Pavese, N. Ginzburg, F. Ramondino. Von Pasolini erschien in ihrer Übersetzung Barbarische Erinnerungen (1983), Amado mio / Unkeusche Handlungen (1984), eine Auswahl aus den Briefen Ich bin eine Kraft des Vergangenen. Briefe 1940-75 (1991) sowie von Naldini P. P. Pasolini. Eine Biographie (1991), alle bei Wagenbach. Pflug lebt in München und Rom.

Dansa di Narcìs
Jo i soi neri di amòur
nè frut nè rosignòul
dut intèir coma un flòur
i brami sensa sen.
[…]

Tanz des Narziss
Ich bin schwarz vor Liebe
nicht Knabe nicht Nachtigall
ganz und gar wie eine Blume
wunschloses Begehren.
[…]


Pier Paolo Pasolini,
übersetzt von Maja Pflug

„Occasionalmente altro“

Ein italienisch-deutscher Abend mit dem Dichter, Cousin und Biographen von
Pier Paolo Pasolini
Nico Naldini

Moderation und Lesung der Gedichte:
Maja Pflug

Eine Veranstaltung zu der Ausstellung
P.P.P. – Pier Paolo Pasolini und der Tod
in der Pinakothek der Moderne (17.11.05-5.2.06).

Donnerstag­, den 26.01.2006
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €5,50 / €3,50
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei