Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Vier Gedichtbände hat er seit 1978 vorgelegt – und lebhafte Resonanz von Kritikern und Lesern hat gezeigt, dass er glücklich mit dem Literaturprofessor und Akademiepräsidenten koexistiert: der Lyriker Heinrich Detering, der sich aus Passion auch als phantasievoller und fühlsam reim-findiger Übersetzer für Hans Christian Andersen einsetzt. Als Dichter erkundet er in einer souverän-vielfältigen Formensprache existentielle Dimensionen des Menschlichen: Angst, Vergänglichkeit, Geschichte, aber auch staunende Daseinsfreude und Lebensdankbarkeit. „Und er ist ein ‚metaphysical poet‘ – mit Diskretion, Ironie, Humor.“ (Harald Hartung) An diesem Abend stellt der Dichter Detering seinen Band Old Glory vor (Wallstein 2012) und führt ein Gespräch darüber mit Hans Magnus Enzensberger.
Ruhe
zum letzten Verschlag
gelassen trabend
lob ich den Tag
kurz vor dem Abend
keines Menschen Antipode
keine Regel kein Verstoß
keines Liedes Gegenode
tatenarm gedankenlos
nichts dem Widrigen erwidern
bist du müde geh zur Ruh
schläft ein Ding in allen Liedern
da ruhst auch du
Heinrich Detering,
aus: Old Glory.
Wallstein Verlag 2013, S. 54.
Old Glory
Heinrich Detering
liest aus seinen Gedichten
Gespräch mit
Hans Magnus Enzensberger
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei