PETRONIAN SOCIETY

Christoph W. Bauer, geboren 1968 in Kolbnitz (Kärnten), wuchs in Lienz (Osttirol), Innsbruck und Kirchberg (Tirol) auf. Derzeit lebt er als freier Autor von Lyrik, Prosa, Dramatik, Hörspielen, Libretti und Essayistik sowie als Chefredakteur der Zeitschrift Wagnis in Innsbruck. Als Herausgeber betreute er verschiedene Anthologieprojekte, leitete Schreibwerkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und ist Referent an der Pädagogischen Hochschule Tirol. Für sein Werk erhielt er mehrere Preise, u. a. 2002 den Publikumspreis beim Ingeborg Bachmann Preis.

"mein lieben mein hassen mein mittendrin du (Haymon 2011) markiert eine erstaunliche Wende in C.W. Bauers poetischer Entwicklung. Wir erkennen an den Versen die stilistische und prosodische Meisterschaft, den Witz, die Liebe des Autors für die Antike. Aber die Größe des Buchs liegt woanders. Sie liegt in einer bisher nicht dagewesenen Fokussierung des Blicks. Die ganze Welt reduziert sich plötzlich auf die Spanne zwischen Ich und Du. Verschwunden jede sprachliche Ambivalenz, hinter sich gelassen die literarischen Versteckspiele, zusammengefügt die Brüche. An ihrer Stelle Worte von großer Klarheit und Einfachheit... Nicht die formale Vollkommenheit dieser Gedichte ist es, was diesen Gedichtband vor den vorausgegangenen heraushebt, nicht die literarische Gebärde, nicht die Verschmelzung von antikem Modell und Moderne. Es ist die Tatsache, dass hier einer Catull rezipiert, dessen odi et amo auf den Buchdeckel schreibt und doch (stillschweigend) das odi streicht. Die Besonderheit (und Schönheit) dieser Catull-Rezeption liegt darin, dass hier ein lyrisches Ich geschaffen wurde, das imstande ist, seine Liebe hinüberzuheben über das Ende... C.W. Bauer beschenkt uns mit einem meisterlich komponierten, mit einem liebevollen Buch." (Eleonore De Felip)