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Pindar, Siegeslieder

Pindar (518/14 – nach 446 v. Chr.) galt Hölderlin als Gipfel der Dichtkunst, Peter Rühmkorf als poetischer Hoflieferant. Tatsache ist, daß Pindar u. a. für siegreiche Athleten Lieder verfaßte, die in öffentlicher Feier vorgetragen wurden. In diesen Texten deutet Pindar den herausragenden Moment als göttliche Gunst und Lohn sozialer Werterfüllung, doch wird dieser Glanz oft durch Schatten konturiert: Im Glück zeigt sich die Ambivalenz des Menschen.


Uvo Hölscher (1914–1996; Professor für Klassische Philologie, zuletzt ab 1970 in München), dessen Lebenswerk der früh-griechischen Literatur und Philosophie, ebenso aber auch Goethe und Hölderlin gewidmet war, hat viele Jahrzehnte an Pindar und seiner Übersetzbarkeit gearbeitet. In Hölschers Interpretation, die nicht zuletzt auch die Herausforderung Rühmkorfs annimmt, ist ein vielschichtiger, mehrstimmiger Pindar neu zu entdecken.

Publikationen u. a.: Die Odyssee. Epos zwischen Märchen und Roman, München (bsr) 2002. – Textkonstitution von Goethes Faust. Der Tragödie zweiter Teil im Rahmen der Münchner Ausgabe (J. W. v. Goethe, Sämtliche Werke 18.1, 1997).


Thomas Poiss, geb. 1959 in Wien, Klassischer Philologe an der Humboldt-Universität zu Berlin. Veröffentlichungen zu Pindar, Horaz, Hölderlin, Rudolf Borchardt, Ludwig Greve; Rezensionen moderner Literatur in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Th. Poiss ist Mitglied des Lyrik-Kabinetts und stellte hier die Dichter Horaz (1994), Les Murray (1999), Stefan Monhardt (2000) und 2001 (mit Uwe Pörksen und Jörg Drews) Ludwig Greve vor.


Martin Hose, geb. 1961 in Wathlingen/Niedersachsen; seit 1997 Professor für Klassische Philologie an der Universität München. Arbeitsschwerpunkte: Griechisches Drama; Hellenistische Dichtung; griechische Literatur der Spätantike.

Publikationen u.a.: Eine kleine Geschichte der griechischen Literatur. Von Homer bis zum Ende der Antike. (Beck’sche Reihe 1999)

 

Aber beten will ich zur Mutter, der,
Im Verein mit Pan, die Mädchen
Vor meiner Tür
Oft zur Nachtzeit singen, der heiligen Göttin.
Wenn du aber der Rede
Rechten Kern zu hören verstehst,
Weißt du, Hieron, was von den Alten du lernst:
Zu Einem Guten teilen dem Menschen
Zwei Übel stets die Unsterblichen zu. Das können
Toren nicht mit Anstand tragen,
Aber die Edlen: sie kehren
Nach außen das Schöne.

Pindar: Die dritte Pythie IV b
Aus dem Griechischen von Uvo Hölscher

 

Pindar

Siegeslieder

(altgriechisch/deutsch)

In der Übersetzung von

Uvo Hölscher

Vorgestellt von Thomas Poiss

Einführung: Martin Hose

 

Montag­, den 24.02.2003
20:00 Uhr

Nach der Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.

Eintritt: €5,50 / €3,50
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei