Ritter, Tod und Teufel

Vor vierzig Jahren schrieb Marco Denevi den Text Ein Hund auf Albrecht Dürers Stich „Ritter, Tod und Teufel“ – auf Veranlassung von Alberto Manguel. Es war die Zeit des Vietnamkrieges, und Denevi schrieb eine bittere und sprachgewaltige Abrechnung mit dem Krieg, mit allen Kriegen. Der Text entstand, so berichtet Alberto Manguel, in zwei Tagen mit einer Flut dichter Bilder ohne Punkt und Absatz: zugleich Erzählung und Essay.

Der Argentinier Marco Denevi, geb. 1922, gilt als einer der brillantesten Erzähler seines Landes. Als studierter Jurist war er stolz darauf, in literarischen Dingen Autodidakt zu sein. Mit schwarzem Humor und eigenwilligem Stil versuchte er, die traditionelle, von ihm als hohl empfundene Rhetorik der zeitgenössischen Literatur zu durchbrechen. Sein Werk umfaßt Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke. 1987 wurde er in die Academia Argentina de Letras aufgenommen. Er starb 1998 in Buenos Aires. Der katalanische Künstler und Comiczeichner Max hatte die Idee, diesen Text für die Tollen Hefte zu illustrieren.

Die Tollen Hefte, bebildert mit Original-Flachdruckgrafiken, werden seit 1991 von Armin Abmeier herausgegeben. Die Texte der Hefte stammen u. a. von Walter Serner, Uli Becker, Oskar Pastior, Anselm Glück, Dmitri Prigov, Gottfried Benn, Alphonse Allais, T. C. Boyle, A. L. Kennedy, Gertrude Stein und Ernst Herbeck. Illustriert sind sie u. a. von Volker Pfüller, Rotraut Susanne Berner, Axel Scheffler, Wolf Erlbruch, Yvonne Kuschel, Sophie Dutertre, Thomas M. Müller, Henning Wagenbreth, ATAK und Katrin Stangl.

Dascha Poisel, geb. 1970, war nach ihrer Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenbergschule u. a. an Theatern in Heidelberg, Halle und Osnabrück, den Schauspielhäusern Graz und Wien sowie den Münchner Kammerspielen tätig. 2007 tritt sie u. a. am Schauspielhaus Köln auf.