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Salathiels Lied von Sean Rafferty

PFAUEN


Ich wäre gern Adam

blattlos im Garten

im Vollbesitz meine Rippen

einen Tag noch.

(Seine Tage meine ich: meine Ewigkeit.)

Noch einen Tag

beherrsche Seine Stimme den Äther nicht

ein himmlisches Schweigen

in dem ich zu mir kommen

und die Finger zusammenkrallen könnte

um die Situation zu begreifen.


Mir gefällt das nicht.


Clown der Schöpfung zu sein

ein Sechs-Tage-Wunder,

ein zehnzehiger Zweifüßer

samt diesem Sack Kiesel,

die wackeln, wenn ich gehe.


Er hätte den Atem anhalten sollen.

Fünf Tage, das war schon viel.


Erde, Sonne, Fleisch, Gevogel; dann Feierabend.


Die Federn fliegen lassen, und fertig.


Pfauen. Punkt.


Pfauen, das war wirklich großartig.



(Sean Rafferty, übersetzt von Kevin Perryman)

Salathiels Lied

von

Sean Rafferty

es liest Kevin Perryman

Freitag­, den 12.12.1997
20:00 Uhr

In der Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3
Rgb.

Eintritt: DM 10,-/Studenten, Senioren DM 7,-