Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Noch immer glauben viele, das Verfassen poetischer Texte und deren literaturwissenschaftliche Analyse seien unvereinbare Angelegenheiten. Um so spannender ist es, im Rahmen verschiedener Schreibwerkstätten und Arbeitsgruppen gerade dies zu versuchen: die Konfrontation von Genese und Analyse ist hier gewissermaßen Programm – und letztlich auch die Aufhebung dieser völlig unbegründeten Trennung der Bereiche. - Die Veranstaltung ist nicht als herkömmliche Lesung konzipiert, sondern als offenes Werkstattgespräch. Die Teilnehmer werden aktuelle Texte vorstellen und Einblick geben in bzw. Auskunft über ihre Arbeitsweise: Das Publikum ist herzlich eingeladen, am Gespräch teilzunehmen. - Ein Teil der Texte wurde bereits in der Zeitschrift „Ladno“ abgedruckt, die aus einer der Werkstätten hervorgegangen ist und deren erste Nummer vor wenigen Wochen erschien. Hier die email-Adresse für Interessierte: Ladno@gmx.de
Die Reihe „Offene Werkstatt“, veranstaltet vom Institut für Komparatistik und dem Lyrik Kabinett, wird fortgesetzt.
Anne Bohnenkamp-Renken, geb.1960, Studium der deutschen, englischen und italienischen Literatur in Göttingen, London und Florenz; seit 1989 Dozentin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der LMU München; Forschungsschwerpunkte: J.G.Hamann, Goethe, Editionswissenschaft, Literarische Übersetzung.
Àxel Sanjosé, geb. 1960 in Barcelona, studierte Deutsche Philologie in München. Nach verschiedenen literaturwissenschaftlichen und kulturjournalistischen Tätigkeiten arbeitet er z.Z. für die Münchner Design- und Werbeagentur KMS. Er ist Autor von Lyrik und Übersetzungen aus dem Katalanischen sowie seit 1989 Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität München.
Planes
So einfach ist dein Telefon nicht.
Nicht dein Auto und nicht die Rolltreppe.
Du kennst sie, du kennst sie nicht.
Sie funktionieren einfach.
Aber nicht weil dein Finger den Knopf drückt,
fährst du in die dritte Etage.
Sie funktionieren nicht einfach.
Das Gedicht funktioniert nicht einfach.
Du kannst den Finger und die Lippen bewegen.
Lass die Sonne durchs Papier scheinen.
Es ist nur Papier.
Das Telefon ist ein Telefon, so ist das Gedicht.
Ich wünsche mir so, dass du zurück kommst.
Ladno Nr.5, S.42
psöck
psöck
belbt.
aber warum?
und wieso?
zorwu und iwae
lafeln.
aber warum?
und wieso?
strofhuz weil!
Carlos Westerkamp.
Ladno Nr.5, S.13
So einfach ist das nicht.
aber warum? und wieso?
Offene Werkstatt II
Vorstellung von Texten und Arbeitsweisen
aus den Schreibwerkstätten am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.
Leitung:
Anne Bohnenkamp-Renken und Àxel Sanjosé
Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.
(U 3 / U 6 Universität)
Im Anschluß laden wir zu einem Glas Wein.
Eintritt frei