fallbackImageStage

Tschechische spirituelle Lyrik III

Jan Zahradníček, geb. 1905 in Mastník bei Třebíč, starb 1960 in Uhřínov (Südmähren). Blieb von einem Unfall mit einer körperlichen Behinderung zurück. 1952 in einem Schauprozess gegen katholische Intellektuelle zu 13 Jahren Haft verurteilt. Er starb kurz nach seiner Entlassung, seine Gedichte durften bis 1989 nur sporadisch erscheinen. Er übertrug u.a. Claudel, Hölderlin, Rilke und Dante ins Tschechische.

Jan Skácel, geb. 1922 in Znorovy (Südmähren), gest. 1989 in Brünn. Studium der Bohemistik und Russistik, ab 1953 Literaturredakteur im Tschechoslowakischen Rundfunk, von 1963 Chefredakteur der Zeitschrift Host do domu, bis zu ihrem Verbot 1969. Veröffentlichte Gedichte seit 1938. Petrarca-Preis 1989.

Petr Hruška, geb. 1964 in Ostrava, wo er bis heute lebt. Absolvent der Montanistischen Hochschule (Adaptation der Rohstoffe), anschließend Studium der Bohemistik. Arbeitet am Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften und als Redakteur der Zeitschrift Obrácená strana měsíce. Dresdner Lyrikpreis 1998.

WAS ICH NOCH WILL

In den nachrichten erhängte sich
eine polnische schülerin.

Durch die nachfolgenden nachrichten hindurch
kann ich nicht dorthin gelangen,
um sie an den knieen zu umarmen.
Und
ein wenig hochzuheben.

Petr Hruška, übersetzt von Reiner Kunze,
aus: Jarek anrufen (Ed. Toni Pogratz 2008), S. 20

„… und das ist alles, was vom Engel übrigblieb“.
Tschechische spirituelle Lyrik III

Gedichte von Jan Zahradníček, Jan Skácel und Petr Hruška

Ein Abend mit
Petr Hruška

Einführung und Moderation: Zuzana Jürgens

Lesung der deutschen Texte (Übersetzungen von Reiner Kunze): Helmut Becker

Montag­, den 26.09.2011
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei