Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Man kennt ihn vornehmlich noch als den Verfasser von Peter Schlemihl's wundersamer Geschichte (entstanden 1813) – dabei war Adelbert von Chamisso einer der populärsten Lyriker des 19. Jahrhunderts. In seinen Gedichten verbinden sich Qualitäten, die in der deutschen Lyrik nicht eben häufig sind: der präzise Wirklichkeitssinn des Naturwissenschaftlers, die Weltkenntnis und Realitätstüchtigkeit des Weltreisenden, die politisch liberale Haltung des Kosmopoliten, der die sozialen Probleme seiner Zeit nüchtern und illusionslos beurteilt, und der eminente Sprachwitz eines Mannes, der in vielen Sprachen zu Hause war – dies alles verbunden mit dem Formbewusstsein eines Schülers der Kunstperiode und der unerschöpflichen Einbildungskraft eines Romantikers. Ernst Osterkamp (Professor für Germanistik an der HU Berlin) und Hanns Zischler laden dazu ein, den staunenswerten thematischen und formalen Variationsreichtum dieser Lyrik und die bestrickende Virtuosität und Leichtigkeit ihrer Tonwechsel zu entdecken.
Kanon
Das ist die Not der schweren Zeit!
Das ist die schwere Zeit der Not!
Das ist die schwere Not der Zeit!
Das ist die Zeit der schweren Not!
Adelbert von Chamisso, 1813
„Und fragst du nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.“
Adelbert von Chamisso
(1781-1838)
Die Gedichte
Vorgestellt von Ernst Osterkamp
Rezitation: Hanns Zischler
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei