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Wenn zwischen Ferne und Leib ein Zwiegespräch leuchtet

Fuad Rifka, geb. 1930 in Syrien, promovierte in Tübingen über Heidegger und war Professor für Philosophie an der Libanesischen American University in Beirut. Das ‚Erdbeben für seine Existenz‘, wie er einmal seine Begegnung mit der deutschen Literatur und Philosophie nannte, ließ ihn zu einem maßgeblichen Vermittler deutscher Lyrik werden: Er übersetzte Hölderlin, Rilke, Trakl, Novalis und Goethe u.v.a. ins Arabische. Für seine Vermittlertätigkeit erhielt er 2001 den F.-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und 2010 die Goethe-Medaille.

Najem Wali, geb. 1956 in Basra, studierte deutsche Literatur zunächst in Bagdad. 1980, nach dem Ausbruch des Irak-Iran-Krieges, floh er nach Deutschland und lebt heute als Autor und Korrespondent für die bedeutendste arabische Tageszeitung und für andere Zeitungen in Berlin.

Fouad El-Auwad, geb. 1965 in Damaskus, promovierte in Aachen in Architektur, seit 2002 u.a. Lehrbeauftragter für Architektur an der FH-Neubrandenburg. Lebt als freier Schriftsteller, Über-setzer (u.a. von F. Rifka) und Herausgeber in Bonn.

BILD

Auf der Erde,
wenn das Laub ausruht
nach dem Sturm.

In den Krügen,
wenn die Ernte ausruht
nach dem Pflug.

Im Herd,
wenn die Asche ausruht
nach der Glut.

In der Handfläche,
wenn das Gesicht ausruht
nach der Torheit.

Und im Staub?
Wenn der Staub ausruht.

Fuad Rifka, aus: Das Tal der Rituale. Ausgewählte Gedichte,
hg. von Stefan Weidner, Übersetzungen U. und S. Y. Assaf und S. Weidner
(Straelener Manuskripte, 2002).

Wenn zwischen Ferne und Leib ein Zwiegespräch leuchtet

Ein Abend für Fuad Rifka
(1930-2011)

Mit Najem Wali, Fouad El-Auwad
und Michael Krüger

Dienstag­, den 15.05.2012
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei