Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„Diese Gedichte sind Kapseln in der Ökonomie und Sparsamkeit ihrer Effekte. Dabei spielen auch versteckte Resonanzen eine Rolle, Echoräume ... Manches ist von einer geradezu Heineschen Frechheit, dann wieder gibt es Märchentöne. Heinrich Detering ist ein Poesiekopf, ein Radiokopf, der sehr viele Empfangsmöglichkeiten hat.“ (Hans Magnus Enzensberger im Lyrik Kabinett)
Von adamitischen Anfängen bis zu Apokalypsen und hinüber ins Reich der Toten reichen Heinrich Deterings neue lyrische Erkundungen: ebenso formvirtuos wie eindringlich, anspielungsreich wie bildstark. Mit den Wundertieren legt er seinen sechsten Gedichtband vor. Wir freuen uns, den vielfach ausgezeichneten Literaturwissenschaftler und den unermüdlich für die Lyrik werbenden Präsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung nun erneut als Dichter auf unserem Podium begrüßen zu können.
lebend
bewegungslos ein grauer Stein so
lag er unauffällig am Feldrand
als mein Vater ihn mit dem Schuh anstieß
rollte er zur Seite und war ein Igel
in der Seite sah ich das Loch in dessen Rot
es weiß wimmelte ich verstand das Bild nicht
als mein Vater sagte das seien die Maden
waren wir schon im Gehen und ich sah
dass der Igel uns sah
Heinrich Detering, aus: Wundertiere. Wallstein 2015, S. 40
Wundertiere
Heinrich Detering
stellt seinen neuen Gedichtband vor
Moderation: Frieder von Ammon
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei