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Zahme Xenien

Die Jahre 1820-1826 sehen den alten Goethe mit der Vorbereitung des Abschlusses seiner großen enigmatischen Meisterwerke beschäftigt, des Faust II und der Wanderjahre. Dann fällt in diese Jahre die Trilogie der Leidenschaft mit dem Herzstück der Marienbader Elegie, einem der vollkommensten und zugleich abgründigsten Liebesgedichte der Weltliteratur. Nichts kann da überraschender wirken, als der zugleich entstandene große Zyklus der Zahmen Xenien, die im denkbar schärfsten Kontrast zu diesen Werken stehen. Hier waltet eine Freiheit, die sich bis zur Frechheit steigert. Der alte Formkünstler wirft alle Zügel ab, gibt jede Rücksicht auf und verjüngt sich, indem er den Bedrohungen des Alters unerschrocken ins Auge blickt.

Martin Mosebach, geb. 1951 in Frankfurt, verfasste Gedichte, Erzählprosa, Essays und dramatische Texte, zuletzt das Essay- und Reisebuch Als das Reisen noch geholfen hat (Hanser 2011). Zahlreiche Auszeichnungen: 1999 H.-v.-Doderer-Literaturpreis, 2002 Kleist-Preis; 2006 Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2007 Büchner-Preis u.a.

Bitte beachten Sie:
Anmeldung erforderlich bis zum 30. März 2012!

Ja, das ist das rechte Gleis,
Dass man nicht weiß,
Was man denkt,
Wenn man denkt;
Alles ist als wie geschenkt.

(Goethe,
aus: Zahme Xenien II)

Zahme Xenien

Ein Vortrag von
Martin Mosebach

Montag­, den 23.04.2012
20:00 Uhr

Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)

Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei