Zur Hoffnung verkommen

Györgi Petri, 1943 in Budapest geboren, studierte 1961-66 Philosophie und Literatur an der Eötvös Loránd Universität in Budapest und war 1981-85 Redakteur der Samisdatzeitschrift Beszélő (Sprecher), 1975-88 bestand für ihn ein Publikationsverbot wegen seiner Aktivitäten in der demokratischen Opposition. Er veröffentlichte während jener Zeit nur im Untergrund und im Ausland; 1986 war er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und ab 1989 Mitglied des Redaktionsausschusses der Literaturzeitschrift Holmi. Er starb 2000.

Petri schreibt: „Zur Zeit der ungarischen Revolution war ich ein fanatischer Junge von 13 Jahren. Die Invasion der sowjetischen Truppen vom 4. November löste in mir eine lang andauernde Depression aus. Damals beschloss ich, Dichter zu werden. Weshalb, das weiß ich eigentlich bis zum heutigen Tag nicht.“
Bisher erschienen drei Bände von Petri auf Deutsch, jeweils in der Übersetzung von H.-H. Paetzke: Zur Hoffnung verkommen (1986); Schöner und unerbittlicher Mummenschanz (1989) und Vorbei das Abwägen, vorbei die Abstufungen (1995). Petri war 1999 Gast des Lyrik Kabinetts.

Hans-Henning Paetzke, geb. 1943 in Leipzig, geriet schon ab 1960 mehrfach mit der DDR-Regierung in Konflikt. 1967-1976 studierte er klass. Philologie, Germanistik und Psychologie in Halle/S., Budapest und Frankfurt/M., 1968 emigrierte er nach Ungarn, 1973 nach Frankfurt/M. Seit 1968 als freiberuflicher Übersetzer, Herausgeber und Autor tätig. Auszeichnungen (Auswahl): Milán-Füst-Übersetzerpreis 1993; Tibor-Déry-Übersetzer-Preis 1996; Pro Cultura Hungarica 2006; Bundesverdienstkreuz 2008. Lebt in Budapest.