Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Langsamer träumen! denke ich und sehe /
mich nach Deckung um
Aber vielleicht ist auch Gott, wie die Vernunft, /
nur für wenige.
Herbert Grönemeyer
Mit seinen Liedern hat Herbert Grönemeyer Millionen von Menschen erreicht. In seiner „Münchner Rede zur Poesie“ gibt er Auskunft über die Texte und die Geschichte seiner Songs: Anschaulich und mitreißend spricht er über ihre Entstehung, über die Emotionen in der Musik und das Ringen mit der Sprache. Und er denkt nach über die Wirkung seiner Kunst, die ihn manches Mal selbst überrascht. Der Text geht zurück auf ein Gespräch, das Michael Lentz auf Einladung des Lyrik Kabinetts mit Herbert Grönemeyer in München geführt hat. Offen spricht Grönemeyer hier über seinen künstlerischen Weg. Daraus ergibt sich nichts weniger als eine sehr persönliche Poetik der Songpoesie.
Münchner Reden zur Poesie
Die Reihe widmet sich poetologischen Fragen und dokumentiert zugleich die Bedeutung, die der Dichtung in verschiedenen Bereichen der Gegenwartskultur zukommt. Die Reden werden ein- bis zweimal jährlich gehalten. Sie wurden begründet von Ursula Haeusgen und Frieder von Ammon und werden herausgegeben von Holger Pils und Frieder von Ammon.